Ein Angeklagter räumte vor Gericht ein, beteiligt gewesen zu sein. (Symbolbild) Foto: IMAGO/U. J. Alexander

Ein 81-Jähriger ist in Neu-Ulm zuhause überfallen und gefoltert worden. Das Landgericht Memmingen verhandelt den Fall.

Zum Auftakt des Prozesses um einen brutalen Überfall auf einen schlafenden 81-Jährigen in Neu-Ulm hat der Angeklagte gestanden, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. „Ich bereue das sehr“, sagte der 37-Jährige am Montag vor dem Landgericht Memmingen. Für die Qualen des Opfers im Juli 2020 in dessen Haus machte er aber zwei bisher unbekannte Mittäter verantwortlich. Die beiden Männer könne er anhand von Fotos identifizieren.

 

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft war der körperlich behinderte 81-Jährige bei dem Überfall in dessen Bett gefesselt, gewürgt und geschlagen worden. Zudem hätten ihn die Täter mit Whiskey überschüttet und gedroht, ihn anzuzünden, falls er das Versteck des Tresorschlüssels nicht verrate. Die Täter sollen den Mann auch mehrfach mit einer Nagelfeile gestochen haben.

Mit dem Winkelschleifer versucht

Da der 81-Jährige ihnen das Versteck nicht verraten habe, hätten es die Täter zunächst erfolglos mit einem Winkelschleifer versucht. Dabei sei mehrfach der Strom ausgefallen, sagte der Angeklagte vor Gericht. Letztlich entwendeten die Täter der Staatsanwaltschaft zufolge Geld und Schmuck im Wert von rund 5500 Euro aus dem Haus.

Das Opfer habe letztlich einen Nachbarn um Hilfe rufen können. Der Mann habe durch den Überfall unter anderem einen Rippenbruch und eine psychische Belastungsstörung erlitten.

Für den Prozess sind bisher sechs weitere Verhandlungstermine geplant. Ein Urteil könnte demnach Mitte September fallen. Bei einer Verurteilung wegen besonders schweren Raubes drohen dem 37-Jährigen mindestens fünf Jahre Haft.