Der CDU-Politiker warnt vor verheerenden Folgen von zur Schau gestelltem Reichtum. Foto: StZN

Mahnende Worte: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnt vor den fatalen Signalen von zur Schau gestelltem Reichtum und Protzerei – und kritisiert vor allem Franck Ribéry und den Profifußball.

Berlin - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble warnt vor verheerenden Folgen von zur Schau gestelltem Reichtum. „Ich verstehe nicht, dass einige besonders erfolgreiche Menschen eines nicht begreifen: Mit der Art, wie sie öffentlich wahrgenommen werden, senden sie fatale Signale aus und werden ihrer Verantwortung damit nicht gerecht“, sagte der CDU-Politiker laut Medienberichten.

Es gebe Probleme mit der sozialen Gerechtigkeit. Zentralbanken und Wirtschaftseliten suggerierten, Geld sei im Überfluss vorhanden. „Menschen mit knapp durchschnittlichem Einkommen oder mit durchschnittlicher Rente kann man da nicht mehr erklären, dass das für sie genug sei. Sie werden die Verhältnisse als zutiefst ungerecht empfinden“, erläuterte Schäuble.

Wie viel Protz verträgt der Profifußball?

Er wies darauf, „wie viel Zeit und Akribie in Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen mancher Unternehmen darauf verwendet wird, Gehälter und Pensionen in schwindelerregender Höhe sicherzustellen“. Man solle sich dort lieber mehr mit Mitarbeitern und Kunden beschäftigen.

Für andere Bereiche gelte das ebenfalls. „Auch Fußballer sollten mehr darauf achten, welche Wirkung ihr Verhalten in der Öffentlichkeit hat. Warum muss man Bilder davon verbreiten, ein mit Blattgold überzogenes Steak zu essen?“, fragte Schäuble. Der französische Fußballer Franck Ribéry hatte vor einigen Monaten ein Video veröffentlicht, in dem ihm ein entsprechend verziertes Steak serviert wird. „Man muss den jungen Männern erklären: Ihr habt so viel Geld, ihr seid solche Stars - da wächst euch eine Verantwortung zu“, forderte Schäuble. „Für Unternehmer gilt das natürlich noch mehr.“