Am Montag versammelten sich einige Menschen neben dem Rathaus, um gegen die Metropol-Pläne zu protestieren. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Pläne im ehemaligen Metropol-Kino eine Boulderhalle einzurichten, stoßen weiter auf Gegenwind. Am Montag protestierten einige Menschen lautstark gegen das Vorhaben.

Stuttgart - Der Protest gegen die Pläne, im ehemaligen Kino Metropol eine Boulderhalle einzurichten, werden immer lauter. Während am Montagabend im Stuttgarter Rathaus die Element Boulders GmbH dem Bezirksbeirat Mitte ihr Konzept für eine künftige Kletterhalle in der Bolzstraße vorgestellt hat, haben neben dem Rathaus rund 150 Demonstranten, darunter zahlreiche Vertreter aus dem Stuttgarter Kulturleben, lautstark gegen das Vorhaben protestiert.

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Der Vorstand des Filmbüros Baden-Württemberg, das in den Metropol-Kinos bislang regelmäßig zwei Filmfestivals veranstaltete, bezeichnete die Pläne als „Tritt gegen das Schienbein“. Oliver Mahn machte die Politik in Stuttgart dafür verantwortlich, dass es überhaupt dazu kommen konnte, dass das einst in kommunalem Besitz befindliche Bauwerk, in private Hände fiel. „Bereits 2004 wurde das Gebäude an den Immobilienmarkt verkauft“, kritisierte Mahn.

Klausmann bringt Ufa-Palast als Alternative ins Spiel

Die Filmemacherin Sigrid Klausmann betonte auf der Kundgebung, dass es keine adäquate Alternative zu dem in Stuttgart einzigarten, geschichtsträchtigen Premierenkino gibt: „Wo sollen Festivals und Premieren sonst in Stuttgart stattfinden?“, fragte die Dokumentarfilmerin. Als alternativen Standort für eine Boulderhalle brachte Klausmann das ehemalige Kino Ufa-Palast am Nordbahnhof ins Spiel.

Auch der ehemalige Leiter des SWR-Doku-Festivals Goggo Gensch bezeichnete es als „Kardinalfehler der Stadt“, dass das Metropol-Gebäude dem freien Markt preisgegeben wurde. „Eines der edelsten Filmhäuser wird jetzt zur Sporthalle“, kritisierte Gensch. Die Aussage der Union Investment, es hätte keinen Kinobetreiber gegeben, der das Lichtspielhaus weiterbetreiben wollte, bezeichnete Gensch, als Lüge. Der Veranstalter der Kundgebung unter dem Motto „Rettet das Metropol“ betonte, dass man es nun unbedingt verhindern müsse, dass ein „privater Investor die Geschicke der Stadt und der Allgemeinheit bestimmt“. Die Veranstalter kündigten weitere Aktionen an.