Im Nahost-Konflikt um den Gazastreifen formiert sich, wie hier auch schon 2014, der pro-palästinensische Protest. Foto: dpa/Daniel Maurer

Am Samstag sind in der Stuttgarter Innenstadt gleich drei propalästinensische Kundgebungen gegen Israel angemeldet.

Stuttgart - Die Eskalation des Gaza-Konflikts zieht auch an Stuttgart nicht spurlos vorüber: Drei Demonstrationen beschäftigen sich am Samstag in der Innenstadt mit der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas. Dazu haben drei Veranstalter zu propalästinensischen Kundgebungen im Stadtzentrum aufgerufen. So soll um 15.30 Uhr eine Kundgebung „Solidarität mit den fortschrittlichen Kräften in Palästina“ voraussichtlich im Oberen Schlossgarten stattfinden, gegen 16 Uhr ist eine Kundgebung von „Palästina spricht“ auf dem Marienplatz angemeldet, bei der die sogenannte Nakba, die „Katastrophe“ und Vertreibung arabischer Palästinenser, thematisiert wird. Gegen 17 Uhr ist auf dem Karlsplatz eine Kundgebung der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland angemeldet. Die Veranstalter rechnen mit 50 bis 100 Teilnehmern.

Auch am Sonntag ein brisanter Fall

Wegen des möglichen Konfliktpotenzials hat auch die Stuttgarter Polizei ihre Kräfte verstärkt. „Es werden zusätzlich mehrere Einsatzzüge in der Stadt sein“, sagt Polizeisprecher Stefan Keilbach. Vor allem in der Region hatte es zuletzt Aktionen gegeben, die den aktuellen Konflikt in Israel aufgegriffen hatten. In Ludwigsburg-Grünbühl etwa waren am Dienstag antisemitische Parolen an verschiedene Gebäude gesprüht worden. Als Tatverdächtiger wurde ein 30-Jähriger dingfest gemacht.

Nicht ohne Brisanz ist auch eine Demonstration am Sonntag. In der Mercedesstraße in Bad Cannstatt soll eine Kundgebung für die Opfer eines Angriffs am Rande einer Coronademo auf dem Wasen am 16. Mai 2020 stattfinden. Drei Männer einer rechten Arbeitnehmervertretung sollen von einer Gruppe Antifa-Angehöriger zusammengeschlagen worden sein. Die Vorgänge werden derzeit vom Stuttgarter Landgericht verhandelt, angeklagt sind zwei 20 und 24 Jahre alte Männer. Für sie wiederum ist am Montag eine Solidaritätsdemo vor dem Stammheimer Gerichtsgebäude angemeldet.