Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (li.) hat seinen Herausforderer Ekrem Imamoglu festnehmen lassen. Foto: AFP/YASUYOSHI CHIBA

Mit dem Haftbefehl gegen Imamoglu hat der türkische Präsident mit demokratischen Grundsätzen gebrochen. Seinem Traum, auf Lebenszeit an der Macht zu bleiben, mag er nähergekommen sein – doch dass sich die Türken seiner Willkür beugen, ist nicht ausgemacht.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird als machthungriger Autokrat in die Geschichte eingehen. Der heute 71-Jährige war einst angetreten, um sein Land von der undemokratischen Vormundschaft der Militärs zu befreien und dem Volkswillen Gehör zu verschaffen. Doch in seinen langen Jahren als Regierungs- und Staatschef entfernte er sich immer weiter von demokratischen Grundsätzen. Mit dem Haftbefehl gegen seinen Herausforderer Ekrem Imamoglu hat Erdogan jetzt sein Lebenswerk zerstört. Ein Zurück gibt es für ihn nicht mehr.