Mieter in der Stuttgarter Friedhofstraße protestieren gegen Vonovia. Foto: Lichtgut-Oliver Willikonsky

Deutschlands größtes Immobilienunternehmen Vonovia will in Stuttgart zahlreiche Wohnungen sanieren und die Mieten danach kräftig erhöhen. Jetzt fordert der Mieterverein Hilfe von der Politik. Anderswo gibt es die bereits.

Stuttgart. - Der Mietervereinsvorsitzende Rolf Gaßmann hat sich in einem Brief an Oberbürgermeister Fritz Kuhn und die Gemeinderatsfraktionen gewandt. Er fordert sie darin auf, gegen das größte deutsche Immobilienunternehmen Vonovia Stellung zu beziehen. Das besitzt in Stuttgart mehr als 4600 Wohnungen. Mehrere Hundert davon sollen umfangreich saniert werden, danach sind deutlich höhere Mieten angekündigt. Viele Bewohner können sich die nicht leisten und gehen gegen das Unternehmen vor. Sie beklagen zudem, dass die Arbeiten gar nicht notwendig seien und sich Vonovia bereichern wolle. Das Unternehmen weist das zurück.

„Über 4000 Mieterhaushalte sind zum Spielball der Profitinteressen von Vonovia geworden“, schreibt Gaßmann. Deshalb müsse die Stadt aktiv werden. „Die Erfahrung zeigt bislang leider, dass das börsennotierte Unternehmen nur bei erheblichem öffentlichem Druck Einsicht zeigt“, heißt es in dem Brief. Gaßmann verweist auf die Stadt Konstanz, in der es ähnliche Probleme gibt. Dort hätten Oberbürgermeister und Gemeinderat die geplanten Maßnahmen deutlich als „unangemessen, wenn nicht gar unanständig“ kritisiert.