Die US-Polizei beobachtet Demonstranten. Foto: dpa/John Minchillo

Um Abgeordnete im Kapitol gegen militante Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump zu schützen hat die US-Polizei am Mittwoch Schusswaffen gezückt. Eine Person wurde derweil angeschossen.

Washington - Die US-Polizei hat am Mittwoch Schusswaffen gezückt, um Abgeordnete im Kapitol gegen militante Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump zu schützen. „Die Sicherheitsleute des Repräsentantenhauses und die Polizei des Kapitols haben ihre Waffen gezogen, während Demonstranten gegen die Eingangstür des Repräsentantenhauses schlagen“, berichtete der Abgeordneter Dan Kildee über den Onlinedienst Twitter. „Wir sind angewiesen worden, uns auf den Boden zu legen und unsere Gasmasken anzulegen.“

Ein anderer Abgeordneter, Jim Himes, berichtete über Twitter aus dem Kongress, in der Rotunde des Kapitols werde Tränengas eingesetzt. „Die Polizei hat uns aufgefordert, die Gasmasken herauszuholen, während in der Rotunde Tränengas zum Einsatz kam.“ Ein AFP-Fotograf sah eine rauchartige Substanz in dem runden Raum unter der Kuppel des Kapitols innerhalb des Gebäudes, wo hundert oder mehr Demonstranten versammelt waren.

Umstände von Schuss noch unklar

Inmitten der von US-Präsident Donald Trump angeheizten Proteste am US-Kapitol in Washington ist eine Person nach Angaben der Nachrichtenagentur AP angeschossen worden. Unter welchen Umständen die Frau angeschossen wurde und in welchem Zustand sie sich befinde, sei unklar, berichtete AP am Mittwoch. Der Nachrichtensender CNN berichtete, eine Frau werde wegen Schusswunden in der Brust behandelt.

Militante Anhänger von Trump hatten zuvor den Kongress gestürmt, in dem Senat und Repräsentantenhaus in dem Moment den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden als künftiger US-Präsident bestätigen wollten. Die Sitzung musste abgebrochen werden. Zuvor hatten tausende von Trump-Anhänger eine Rede des scheidenden US-Präsidenten in Washington verfolgt, in der er erneut von Wahlbetrug sprach, obwohl dutzende Gerichte in den USA zuvor diese Anschuldigung zurückgewiesen hatten.