Ausstieg nach drei Wochen: Simon Helmstedt hat seinen Hungerstreik beendet. Foto: David Scheu

Nach mehreren Wochen ist der Stuttgarter Simon Helmstedt aus dem Hungerstreik in Berlin ausgestiegen. Er nennt die Gründe und blickt auf den Streik zurück.

Berlin - Drei Wochen lang hat der Stuttgarter Simon Helmstedt aus Protest gegen die deutsche Klimapolitik nichts gegessen. Zu dem geforderten öffentlichen Gespräch mit Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz kam es aber nicht. Jetzt ist der 22-jährige Biologiestudent gemeinsam mit vier weiteren Aktivisten aus dem Hungerstreik in Berlin ausgestiegen.

Herr Helmstedt, warum haben Sie Ihren Hungerstreik beendet?

Wir wollten nicht länger warten. Keiner der drei Kandidierenden für das Kanzleramt hat die Bereitschaft für das dringend nötige öffentliche Gespräch zum Klimaschutz erkennen lassen. Und dann lohnt es sich auch nicht, das eigene Leben weiter zu riskieren.

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Betrachten Sie die Protestaktion damit als gescheitert?

Im Gegenteil, sie war ein großer Erfolg. Wir haben der Thematik eine große Aufmerksamkeit verschafft und die Untätigkeit der deutschen Politik offengelegt. Sie hat den Test nicht bestanden. Jetzt wissen wir klipp und klar, woran wir sind.

Zwei Aktivisten sind nicht mit Ihnen ausgestiegen und wollen stattdessen in den verschärften Hungerstreik ohne Flüssigkeitsaufnahme treten.

Sie haben sich für einen anderen Weg entschieden. Wir haben das offen diskutiert und uns in dieser Frage auch viel gerieben. Klar ist aber auch, dass wir eine verschworene Gemeinschaft bleiben und alle für dieselbe wichtige Sache eintreten.

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Werden Sie sich auch künftig für den Klimaschutz engagieren?

Auf jeden Fall. Wir werden der Politik mehr denn je aufs Dach steigen. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, ist bald nicht mehr viel von der Erde übrig.

Wann geht es nach Stuttgart zurück?

In den nächsten Tagen irgendwann, das Wintersemester beginnt ja bald. Eine Weile werde ich aber schon noch brauchen, um mich zu erholen. Man muss sich langsam wieder an das Essen gewöhnen, angefangen habe ich mit einem Apfel.