Umfangreiche Streiks in Griechenland legen das öffentliche Leben lahm: Eine leere Fähre liegt im Hafen von Piräus bei Athen. Foto: dpa

Die neuen Sparmaßnahmen in Griechenland sorgen für Unmut bei den Gewerkschaften des Landes: Sie bestreiken seit Mittwoch das Land großflächig.

Athen - Aus Protest gegen neue Sparmaßnahmen haben die größten Gewerkschaften in Griechenland am Mittwoch Streiks begonnen. Weil die Fluglotsen am Vormittag vier Stunden lang die Arbeit niederlegen wollen, werden Dutzende Flüge verschoben. Einige Inlandflüge wurden abgesagt, wie die Fluggesellschaften mitteilten.

Die Busse in Athen fuhren am Mittwochmorgen zunächst nicht, auch die staatliche Bahn wurde bestreikt. Die Fähren sind den zweiten Tag in Folge in den Häfen geblieben. Die Seeleute wollen sogar bis Samstagmorgen weiter streiken, wie sie am Dienstagabend mitteilten.

Öffentliche Einrichtungen nahezu unbesetzt

Staatsbedienstete und viele Lehrer nehmen an dem Streik teil. Die Folge: Steuerämter, Ministerien, aber auch Schulen und zahlreiche Museen und antike Stätten bleiben geschlossen, wie das Staatsradio (ERT) am Mittwoch berichtete. Ärzte staatlicher Krankenhäuser behandeln nur Notfälle. Um die Mittagszeit sind Demonstrationen in Athen und anderen Städten geplant.

Am Donnerstagabend soll das griechische Parlament ein neues Sparpaket billigen, das Rentenkürzungen und Steuererhöhungen in Höhe von gut 4,9 Milliarden Euro vorsieht. Es ist Voraussetzung für weitere Finanzspritzen seitens der Gläubiger an das hoch verschuldete Land.