Die Stadt Herrenberg zeigte auf dem Marktplatz Flagge gegen den Krieg in der Ukraine. Foto: Drofitsch/Eibner

Von Menschen übersät war der Herrenberger Marktplatz am Mittwochabend. Sie verurteilten den Krieg, den Russland in der Ukraine entfesselte.

Herrenberg - Etwa 500 Menschen haben sich am Mittwochabend auf dem Herrenberger Marktplatz versammelt, um gegen das zu protestieren, was der Herrenberger Oberbürgermeister Thomas Sprißler als einen „Angriff auf die Freiheit und die Demokratie“ bezeichnete, gegen den von Russland entfesselten Krieg in der Ukraine. „Wir sind fassungslos und geschockt“, sagte Sprißler, „und wütend gegenüber einem eiskalt operierenden Kriegstreiber.“ Er machte mit diesen Worten seinen Gefühlen Luft und rief die Herrenberger auf zu Geschlossenheit: „Tyrannei und Aggression dürfen keinen Sieg davon tragen“, sagte er, „wir werden uns stark machen für unsere Werte, die mit diesem Krieg mit Füßen getreten werden.“

Auch das Rathaus leuchtet in gelb und blau

Zu der Veranstaltung eingeladen hatte der Ring der Politischen Jugend (RPJ) im Kreis Böblingen, der die Jugendorganisationen des Landkreises vereint. Der Verantwortliche der Demonstration war Jannis Ahlert, zweiter Mann der Jusos und stellvertretender Vorsitzender des RPJ. Er dankte der ganzen Stadt für das Zeichen der Solidarität und die Bereitschaft zu helfen und Flüchtlinge aufzunehmen.

Für ihn war wichtig, „dass die Stadt aus der Schockstarre erwacht und jetzt in das Handeln kommt“, und dass Deutschland den wirtschaftlichen Druck aufrecht erhalte: „Wir wollen nicht in die Kriegskasse der russischen Diktatur zahlen“, sagte er. Am Abend wehte nicht nur die ukrainische Fahne auf dem Rathausbalkon, auch das Rathaus war in blau und gelb angestrahlt, und ebenso die weithin sichtbare Stiftskirche. „Während die Männer in der Ukraine um ihr Überleben kämpfen, sind wir stolz auf die Menschen, die hier Flagge zeigen“, sagte Sprißler.