In Berlin sind jede Menge Taxifahrer auf die Straßen gegangen. Foto: dpa

Das Internet verändert auch das Taxigewerbe. Es erleichtert neuen Anbietern, mit ähnliche Diensten auf den Markt zu kommen. Den Taxifahrern platzt der Kragen, weil der Wettbewerb nicht fair sei. Sie gehen in weiten Teilen Europas auf die Straßen.

Das Internet verändert auch das Taxigewerbe. Es erleichtert neuen Anbietern, mit ähnliche Diensten auf den Markt zu kommen. Den Taxifahrern platzt der Kragen, weil der Wettbewerb nicht fair sei. Sie gehen in weiten Teilen Europas auf die Straßen.

Berlin/Paris/Madrid - Tausende Taxifahrer haben in mehreren europäischen Großstädten gegen neue Konkurrenz aus dem Internet demonstriert. In Berlin beteiligten sich nach Polizeiangaben 450 Fahrer mit ihren Wagen an einer Sternfahrt zum Olympiastadion. Der Protest richtete sich gegen Unternehmen wie Uber aus den USA, die mittels Handy-Apps Fahrer anbieten. Damit würden die Regeln der Branche unterlaufen, kritisiert das Taxigewerbe.

In Paris blockierten mehrere Hundert Taxifahrer kurzzeitig den Verkehr an den internationalen Flughäfen Charles de Gaulle und Orly. Dann rollten sie im Schneckentempo Richtung Innenstadt. In Madrid streikten fast alle Taxifahrer den ganzen Tag. Auch am Flughafen war kein einzigen Taxi aufzutreiben.

Der Protest erstreckt sich über weite Teile Europas

Protestfahrten mit kleineren Verkehrsbehinderungen gab es unter anderem auch in Hamburg, Barcelona und einigen italienischen Städten. Die Auswirkungen in der deutschen Hauptstadt blieben ebenfalls gering. In London wollten am Nachmittag Tausende Taxifahrer langsam durch das Zentrum fahren.

„Die Taxifahrer gehen auf die Straße, weil hier eine rechtswidrige Form der Beförderung stattfindet und das den Wettbewerb verzerrt“, sagte Michael Müller vom Deutschen Taxi- und Mietwagenverband in Berlin. Private Fahrer seien oft nicht für die Beförderung versichert, absolvierten keine regelmäßigen Gesundheitschecks, ihre Ausbildung und der technische Zustand des Autos würden nicht geprüft.

Das Unternehmen Uber wies das zurück. Man biete eine zusätzliche Möglichkeit zur Fortbewegung an, sagte Patrick Studener, der für die Expansion des Dienstes in Europa zuständig ist. Auch die Uber-Fahrer müssten verschiedene Überprüfungen durchlaufen, bevor sie für die App zugelassen werden. Führerschein, Versicherung und polizeiliches Führungszeugnis würden geprüft, sagte Studener am Mittwoch. In Berlin begann der Limousinenservice vor eineinhalb Jahren.