Am Wochenende sind unter anderem in Stuttgart, Esslingen und Tübingen Fahrraddemos geplant. (Symbolfoto) Foto: Leif Piechowski/Leif Piechowski

Radwege im Südwesten sind für Kinder zu oft noch zu gefährlich – das jedenfalls kritisiert der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, wollen am Wochenende in vielen Kommunen junge Radler kräftig in die Pedale treten.

Stuttgart - Protest für fahrradfreundlichere Städte: Am Wochenende wollen auch in mehr als 15 baden-württembergischen Kommunen Fahrradfahrer für kindersichere Radwege demonstrieren. Die Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Gudrun Zühlke, sagte, man unterstütze diese Aktion, weil die Kommunen in Baden-Württemberg allenfalls in kleinen Bereichen kinderfreundlich seien. „Es gibt viel zu viele Straßen, die insbesondere für kleine Radfahrende furchteinflößend oder gar gefährlich sind.“ Die Proteste sind Teil einer bundesweiten Aktion, zu der ein Aktionsbündnis namens Kidical Mass aufgerufen hat.

Fahrraddemos sind am Samstag in Freiburg, Rottweil und Nagold geplant. Am Sonntag treten Radler in Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Pforzheim, Stuttgart, Esslingen, Nürtingen, Ettlingen, Kusterdingen, Tübingen, Offenburg, Villingen-Schwenningen, Ravensburg und Konstanz in die Pedale. Die ADFC-Landesvorsitzende sagte weiter, nur wenn die Kinder von klein auf erlebten, dass sie mit dem Rad sicher und zügig an ihr Ziel kämen, hätten sie Spaß am Radfahren und würden dieses Verkehrsmittel auch als Erwachsene nutzen. Jetzt sei der Zeitpunkt, an dem die kommunalen Verwaltungen handeln müssten, um sichere und kinderfreundliche Radnetze zu erstellen.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, er könne gut verstehen, dass sich Kinder und Jugendliche für bessere Radwege und mehr Sicherheit einsetzten. „Vielerorts muss die Radinfrastruktur deutlich ausgebaut werden.“ Es brauche ein gutes und zusammenhängendes Radwegenetz und sichere Abstellmöglichkeiten.