Die Südwest-CDU unterstützt den CSU-Vorstoß zur Eindämmung von Prostitution. Foto: dpa

Unter den Parteien im Südwesten herrscht weitgehend Einigkeit: Prostitution soll stärker reglementiert werden. Ziel ist es, Menschenhandel und Ausnutzung vor allem osteuropäischer Frauen einzudämmen.

Unter den Parteien im Südwesten herrscht weitgehend Einigkeit: Prostitution soll stärker reglementiert werden. Ziel ist es, Menschenhandel und Ausnutzung vor allem osteuropäischer Frauen einzudämmen.

Stuttgart - Im Südwesten trifft der CSU-Vorstoß zur Eindämmung von Prostitution auf viel Zustimmung. „Es geht um die Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Es darf keine Anreize geben, dass junge Frauen unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt werden“, erklärte Vize-Landesvorsitzende Annette Widmann-Mauz auf dpa-Anfrage am Donnerstag. Die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel kämen überwiegend aus Osteuropa. Das SPD-geführte Sozialministerium wollte sich zu dem Thema nicht äußern.

Die CSU will unter anderem Prostitution von Frauen unter 21 Jahren verbieten lassen. Die Anhebung der Altersgrenze allein reiche aber nicht aus, um Menschenhandel einzudämmen, sagte Widmann-Mauz, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium ist. „Im Kontext mit anderen Maßnahmen kann sie aber sicherlich Sinn machen und Anhaltspunkte zur Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Prostitution geben.“ Die CSU-Landesgruppe im Bundestag will sich mit dem Thema auf ihrer Klausur in Wildbad Kreuth befassen.

Auch die Grünen sind für eine Anhebung der Altersgrenze

Auch Grünen-Landeschefin Thekla Walker sprach sich für die Anhebung der Altersgrenze aus. „Es gibt schließlich auch andere Berufe und Tätigkeiten, die aus gutem Grund erst ab 21 Jahren ausgeübt werden dürfen; und gerade im Prostitutionsgewerbe muss man sich behaupten können und über eine gewisse Reife verfügen.“ Das allein reiche aber nicht aus, um Frauen vor Ausbeutung zu schützen.

Walker forderte wie die CSU, dass sich Bordelle bei den Behörden als solche anmelden müssen. „Und wir müssen den Straftatbestand der Ausbeutung neu regeln und enger fassen: Viele Prostituierte gehen ihrem Job scheinbar freiwillig, aber auf der Basis einer schlimmen sozialen Notlage nach.“ Es sollten deshalb ihrer Meinung nach künftig auch diejenigen bestraft werden, die diese Notlage der zum Teil sehr jungen Frauen ausnutzen.

Auch CDU-Politikerin Widmann-Mauz sprach sich für eine Pflicht zur Anmeldung bei den Behörden aus. „In der Vergangenheit waren wir schon weiter.“ Für Polizei und Ordnungsbehörden gebe es nicht mehr ausreichend Möglichkeiten zu überprüfen, was vor Ort geschehe.