Ein weißes Spitzenkorsett, das Madonna auf dem Cover ihres legendären „Like A Virgin“-Albums trägt, liegt im „Gotta Have It! Collectibles“-Sammlergeschäft in New York. Die Versteigerung von persönlichen Gegenständen wurde durch einen Richter auf Antrag der Popsängerin gestoppt Foto: AP

Abseits des roten Teppichs lauern Fettnäpfchen, manchmal sogar Abgründe. Wir spüren sie auf. Heute: Madonna sorgt sich um ihre Privatsphäre und verhindert eine Auktion mit ihren persönlichen Gegenständen.

Stuttgart - Mit Madonna ist nicht gut Kirschen essen. Einige ihrer früheren Lover können ein Lied davon singen. Doch auch in der Öffentlichkeit liefert sich die 58-Jährige oft Auseinandersetzungen, vor allem wenn sie ihre Deutungshoheit über ihre Privatsphäre in Gefahr sieht. Jüngstes Beispiel: Die Sängerin erwirkte bei einem Gericht in New York, dass 22 Gegenstände einer rund 130 Madonna-Objekte umfassenden Online-Auktion vorerst nicht versteigert werden dürfen. Darunter befindet sich der Trennungsbrief ihres Ex-Freundes Tupac Shakur von 1995. Der Wert des Schreibens des afroamerikanischen Rappers wird auf 350 000 Euro geschätzt. Als Grund für die Trennung gibt der 1996 getötete Star darin an, seine Fans könnten es ihm übel nehmen, wenn herauskäme, dass er mit einem weißen Star zusammen sei.

Die Sängerin ist empört

Außerdem sollte ein Brief von Madonna an einen früheren Liebhaber, Kassetten mit unveröffentlichter Musik sowie eine gebrauchte Haarbürste und eine angeblich getragene Unterhose versteigert werden. „Die Tatsache, dass ich infolge meines Erfolgs möglicherweise Berühmtheitsstatus erlangt habe, heißt nicht, dass ich kein Recht auf Privatsphäre mehr habe“, empörte sich die Sängerin. Madonna beschuldigt ihre frühere Freundin und Kunstberaterin Darlene Lutz, die Sachen „ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung“ an sich genommen haben, als sie ihr bei einem Umzug geholfen habe.

Eine ziemlich klägliche Rechtfertigung

Darlene Lutz ließ in einem Statement des Auktionshauses „Gotta Have It! Collectibles“ mitteilen: „Madonna und ihre juristische Armee haben eine wie wir glauben völlig unbegründete und wertlose Maßnahme ergriffen, indem sie den Verkauf von Frau Lutz’ rechtlichem Besitz vorläufig aufhalten. Wir glauben, dass ihre Absicht lediglich ist, den guten Ruf des Auktionshauses und von Frau Lutz zu beschmutzen.“ Eine ziemlich klägliche Rechtfertigung. Da wollte sich jemand ganz offensichtlich am Ruhm einer ehemaligen Freundin bereichern. Pfui. Aber das Kirschenessen mit Madonna steht noch aus. Es wird nicht gut sein.