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Abseits des roten Teppichs lauern Fettnäpfchen, manchmal sogar Abgründe. Wir spüren sie auf. Heute: wie Alanis Morissette um fünf Millionen Dollar geprellt wurde.

Stuttgart - Die Zeit der Sühne ist angebrochen. Nicht nur Brad Pitt leistet öffentlich für seine Alkoholsucht Abbitte. Auch der Ex-Manager der Sängerin Alanis Morissette kriecht zu Kreuze, nachdem er die Kanadierin – und offenbar noch weitere prominente Klienten – um mehrere Millionen geprellt hat. Der offene Brief von Jonathan Schwartz, den unlängst der „Hollywood Reporter“ veröffentlichte, konnte ihn nicht vor Strafe bewahren. Darin beschreibt er sich als gescheiterten Familienvater, der sich zum Stressabbau in Sportwetten und Drogen geflüchtet habe. „Ich war in einer toxischen Spirale“, schrieb Schwartz. „Ich fühlte mich nicht besser, wenn ich gewann. Aber Verlieren war unerträglich. Wenn ich verlor, musste ich den Einsatz zurückgewinnen, und wenn ich wieder verlor, wurde das Loch, das ich mir selbst gegraben hatte, tiefer und tiefer.“ So kam es, dass er sich hie und da heimlich ein paar Scheine von Alanis borgte, die er nie zurück bezahlte. Wie auch, sie sind ja in dem tiefen Loch verschwunden.

Eine Genugtuung für Alanis Morissette

Doch Reue reicht nicht. Ein Gericht hat Jonathan Schwartz zu sechs Jahren Haft verurteilt. Außerdem muss er eine Entschädigung von 8,6 Millionen Dollar bezahlen. Wie er die aus dem tiefen Loch heraus schaufeln will, wird interessant. Für Alanis Morissette sicher eine Genugtuung. Nicht nur, dass Schwartz sie innerhalb von vier Jahren um fünf Millionen Dollar erleichtert hat. Als ihm die 42-Jährige auf die Schliche kam, bezichtigte er die Sängerin des Drogenkonsums und behauptete, sie habe in eine illegale Marihuana-Plantage investiert. Um von seiner eigenen Schuld abzulenken, setzte er noch eins drauf und bezeichnete Alanis als psychisch krank. Das geht schließlich immer, wenn einem die Felle davon schwimmen.