Ziemlich leere Fläche: An der Skateranlage wird sich bis zur Einweihung am 19. September nichts mehr verändern. Foto: Torsten Ströbele

Während die Skating- und Jugendanlage bald eingeweiht wird, hängt ein anderes Projekt noch in der Warteschleife. Um die Pläne für das Haus der Jugend ist es still geworden.

Stuttgart-Botnang - Es ist still um die Pläne für das Haus der Jugend geworden – eindeutig zu still, wenn man die Bezirksbeiräte fragt. Die Kommunalpolitiker warten seit Monaten darauf, dass die Stadtverwaltung ihnen eine Machbarkeitsstudie vorlegt. Sie wollen wissen, ob und wie das Projekt auf dem ehemaligen Festplatz an der Beethovenstraße realisiert werden kann.

Einen ersten Entwurf gab es zwar schon im Oktober 2012, doch der musste nach Prüfung durch das Amt für Liegenschaften und Wohnen vom Hochbauamt noch einmal überarbeitet werden. Geplant war dann, dass die überarbeiteten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Ende 2012/Anfang 2013 vorliegen und den Bezirksbeiräten vorgestellt werden. Passiert ist allerdings noch nichts. Auch dieses Botnanger Projekt hinkt wie das Kinderhaus seinem Zeitplan hinterher. Doch wo hakt es?

Nicht zufrieden mit dem Fortschritt des Projekts

Alexander Hofmann vom Hochbauamt hatte die überarbeitete Studie Ende Februar/Anfang März an das Amt für Liegenschaften und Wohnen geschickt. Da lag sie dann erst einmal – und tut das auch heute noch. Amtsleiter Thomas Zügel entschuldigt sich dafür, kann aber auch erklären, warum das Projekt ins Stocken geraten ist: Personalmangel, Krankheit und Mitarbeiter-Wechsel haben die Kapazitäten in seinem Amt schwinden lassen. Zudem sei man durch das Bauprogramm für Kindertagesstätten extrem eingespannt. Nun sei auch noch die intensive Suche nach Standorten für Asylbewerberunterkünfte hinzugekommen. „Nach der Sommerpause werden wir aber die Studie dem Bezirksbeirat vorstellen“, ergänzt Daniel Nikoleizig vom Amt für Liegenschaften und Wohnen. Er sehe durch die Verzögerung keinerlei Auswirkungen auf den Zeitplan. „Wir haben nichts versäumt“, sagt Nikoleizig. Planungsmittel in Höhe von 140.000 Euro habe man beantragt. Die Stadträte müssen das Geld nun aber noch in den kommenden Doppelhaushalt einstellen, damit das Projekt an Fahrt aufnehmen kann. Insgesamt wird das Haus der Jugend wohl rund zwei Millionen Euro kosten, schätzt Daniel Nikoleizig.

Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle ist mit dem Fortschritt des Projekts dennoch nicht ganz zufrieden: „Zehn Monate lang ist jetzt eigentlich nichts passiert. Die Zeit ist vergeudet.“ Der Botnanger Schultes befürchtet, dass es nicht mehr reichen könnte, rechtzeitig vor den übernächsten Haushaltsberatungen im Herbst 2015 einen neuen Bebauungsplan für das Gebiet rund um den ehemaligen Festplatz an der Beethovenstraße aufzustellen. Und das sei aber zwingend notwendig, um das Projekt überhaupt realisieren zu können. Rund zwei Jahre könnte das Verfahren dauern, das mit der Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Bezirksbeirat eingeläutet werden soll.

Gebaut werden soll das Haus der Jugend neben der bestehenden Tennishalle an der Beethovenstraße. Auf zwei Geschossen zu jeweils rund 470 Quadratmeter sind unter anderem Lager- und Gruppenräume, ein Jugendcafé, ein Medienraum, eine Werkstatt und ein Mehrzweckraum vorgesehen.

Die Anlage wird jetzt schon genutzt

Das Raumkonzept passte auch schon beim ersten Entwurf des Hochbauamtes. Überarbeitet wurde die Machbarkeitsstudie, „weil die Gebäudetiefe reduziert werden musste beziehungsweise sich das Baufeld ausschließlich auf die Parkplätze und den Wall an der Beethovenstraße beschränken sollte“, sagt Alexander Hofmann. So werde dann auch der notwendige Abstand von 30 Metern zum nahe gelegenen Wald eingehalten.

Während das Haus der Jugend noch in den Kinderschuhen steckt, wird wenige Meter weiter hinter der Tennishalle bald die offizielle Einweihung der Skating- und Jugendanlage gefeiert. Am 19. September werden Wolfgang Stierle sowie Volker Schirner, der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, die Anlage um 14 Uhr eröffnen. „Wir sind stolz und zufrieden, eine geeignete Umgebung für die Skateranlage gefunden zu haben“, sagt Schirner. Im April hätte man mit den Bauarbeiten begonnen, im September sei die technische Bauabnahme vorgesehen. Doch die Anlage wird jetzt schon genutzt.

Rund 700 Quadratmeter Fläche wurden begradigt und asphaltiert. Die Kosten dafür belaufen sich laut Schirner auf 124.000 Euro. Bestückt wurde die Fläche zunächst mit einem Basketballkorb und zwei Skateelementen. Letztere sind mit den rund 11.500 Euro finanziert worden, die Botnanger Bürger für die Anlage gespendet haben. Zudem kämen Ende des Jahres noch weitere Skateelemente aus der Forststraße in Stuttgart-West hinzu. „Wir werden aber dennoch versuchen, vom Gemeinderat noch einmal 78.000 Euro bewilligt zu bekommen, um die Anlage mit weiteren Elementen auszustatten“, sagt Schirner.