Mercedes-Benz fördert 23 soziale Projekte in Stuttgart fünf Jahre lang mit Millionen Euro. Eines ist nun live auf dem Marienplatz zu sehen: die „Laubhütte des Friedens“.
Der junge Mann im orangefarbenen Hoodie, Oron Haim, hatte einen Traum. Der Traum war, einen mobilen Ort für interreligiöse und interkulturelle Begegnungen zu schaffen und dort Menschen unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen zusammenzubringen.
Dieser Traum hat sich erfüllt. Eine Woche lang stand zentral auf dem Marienplatz eine 100 Quadratmeter große Holzkonstruktion, die eine „Sukka“, eine Laubhütte, symbolisieren soll. Der „Sukka“ kommt im Judentum im Zusammenhang mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten eine besondere Bedeutung zu. Dazu gesellt sich ein anderer bedeutungsschwerer Begriff: „Salam“, das arabische Wort für Frieden. „Sukkat Salam“ nennt sich der nun wahr gewordene Traum, den Oron Haim vom Stuttgarter Verein Kubus mit entwickelt und für dessen Verwirklichung er tatkräftige Unterstützer gefunden hat: Mercedes-Benz und die Stuttgarter Bürgerstiftung.
Die Laubhütte wird intensiv bespielt und belebt
Ohne sie gebe es diese besondere Laubhütte nicht. Und auch vieles andere nicht. Denn „Sukkat Salam“ ist eines von 23 sozialen und bürgerschaftlichen Projekten in der Landeshauptstadt, die der Autohersteller im Rahmen seiner Initiative „Mittendrin – Chancen für morgen gestalten“ über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 6,8 Millionen Euro fördert.
Zum Auftakt wurde die „Laubhütte des Friedens“ auf dem Marienplatz gleich intensiv bespielt und belebt. Schulklassen waren da, das Theater Lokstoff trat auf, Migranten tauschten Erfahrungen aus und interessierte Bürgerinnen und Bürger warfen einen Blick in diese mit viel Engagement gezimmerte und mit orientalischen Teppichen ausgelegte Begegnungswelt.
Zu den Gästen zählten auch Renata Jungo Brüngger, die im Mercedes-Vorstand für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit zuständig ist und die „Mittendrin“-Initiative federführend betreut. Zusammen mit Nicole Scholl, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, und Ayse Özbabacan, Integrationsbeauftragte der Stadt Stuttgart, begutachtete – und bewunderte – sie, was am Marienplatz mit „Sukkat Salam“ entstanden ist: ein Ort, „der die Idee des friedlichen Miteinanders fördert“, wie Jung Brüngger sagte: „Wir freuen uns über den positiven Einfluss in der Stadt und sind stolz, einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten“. Durch die Einbindung der Bürgerstiftung Stuttgart und anderer Partner aus dem sozialen und gesellschaftlichen Bereich stelle man sicher, „dass die Förderung dort ankommen, wo sie etwas bewegen kann“. Das Laubhütten-Projekt steht dafür stellvertretend. Ziel sei es, „strukturelle und dauerhafte Verbesserungen für die Menschen in Stuttgart erreichen“, sagte Jungo Brüngger.
Nicole Scholl von der Bürgerstiftung freut sich über die Partnerschaft mit dem Automobil-Hersteller und betont die große Bandbreite der gemeinsamen Förderinitiative. Sie reicht von Integrationsprogrammen über Hilfen für sehbehinderte Kinder bis zur zahnmedizinischen Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherung. Mercedes-Benz stellt dafür bis 2028 insgesamt 12,5 Millionen Euro bereit. Die Bürgerstiftung begleitet die nachhaltig angelegten Projekte.
Eine Langzeitwirkung soll auch das Laubhütten-Projekt erzielen. Der Auftakt auf dem Marienplatz hat Oron Haim viel Mut für die „Sukkat Salam“-Reise gemacht, die als nächstes an die Universität Stuttgart, nach Ludwigsburg und nach Zuffenhausen führen wird: „Es berührt mich, zu sehen, wie viel jüdische und muslimische Menschen verbindet, wenn wir uns trauen, aufeinander zuzugehen.“