Momentan laufen die Fassadenarbeiten sowie der Innenausbau bei dem Neubauprojekt in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Das Neubauprojekt Stafflenberg gehört derzeit zu den größten Baustellen in Stuttgart-Ost. Auf der Gänsheide entstehen sechs Stadtvillen. Diese werden voraussichtlich im Spätsommer 2023 und damit früher als geplant fertig – trotz Lieferengpässen.

„Wir liegen sehr gut im Zeitplan“, sagt Herbert Rabl, Sprecher der Heidelberger Immobilienunternehmensgruppe Epple mit Blick auf das Neubauprojekt Stafflenberg in Stuttgart-Ost. Geht es nach Rabl, sollen die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner schon ab Herbst 2023 einziehen können. Denn die Gebäude werden voraussichtlich früher als geplant fertig. Ursprünglich hatte Epple angepeilt, die sechs Häuser bis Ende 2023 fertigzustellen. Nun sollen die Gebäude bereits im Spätsommer 2023 bezugsfertig sein – trotz Lieferengpässen.

„Auch wir waren betroffen, jedoch nicht so stark wie andere Marktteilnehmer“, erklärt Rabl. Das Generalunternehmen von Epple, die Köster GmbH, habe sich durch frühzeitige Bestellungen die nötigen Materialkontingente gesichert, sodass es bei nur wenigen Gewerken zu Lieferengpässen gekommen sei. „In frühzeitigen partnerschaftlichen Gesprächen – beispielsweise zu dem Thema Parkett und anderen Holzprodukten – konnten Alternativen entwickelt werden, die die Engpässe gut bewältigt haben“, sagt Herbert Rabl weiter.

Steigende Materialkosten lassen Projektkosten steigen

Mehrkosten hätten sich dennoch nicht vermeiden lassen: „Weil ein Großteil der Verträge vor den Krisen geschlossen wurde, waren die Kostensteigerungen auch bei uns spürbar.“ Es sei jedoch gelungen, diese in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Was dies in Zahlen bedeutet, verrät der Unternehmenssprecher nicht.

Seit 2020 baut Epple auf dem ehemaligen Diakonie-Areal am oberen Ende der Stafflenbergstraße sechs Stadtvillen. Fünf der sechs Gebäude sind Mietshäuser, zudem entsteht ein Einfamilienhaus mit rund 340 Quadratmeter Wohnfläche. Die Mietshäuser sollen nach ihrer Fertigstellung 94 Mietwohnungen beheimaten.

Innenausbau der Gebäude schreitet voran

Interessenten können sich seit Beginn des dritten Quartals 2022 für eine Mietwohnung bewerben. Wie groß das Interesse an den Immobilien mit Blick auf den Kessel ist, weiß Epple nicht. Denn nach der Fertigstellung gehen fünf der sechs Stadtvillen in den Besitz von Wirtgen Invest über, dem künftigen Vermieter. Die Unternehmensgruppe aus Neustadt (Wied) hat 2021 die Mietshäuser von Epple gekauft. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.

Derzeit wird noch an drei Häusern an den Fassaden sowie am Innenausbau gearbeitet, sagt Rabl. Die Anlagentechnik, darunter zwei Blockheizkraftwerke, sei bereits eingebaut. Im vorigen Sommer hatte Epple auf Nachfrage erklärt, beim Projekt Stafflenberg auf Solarstrom verzichten zu wollen – obwohl sich die Flachdächer der Gebäude in Hanglage für Photovoltaikanlagen eignen. Das Unternehmen begründete seine Entscheidung damals damit, dass durch eine Solaranlage die gemäß Bauplan erlaubte Gesamthöhe der Häuser überschritten würde und somit eine Sondergenehmigung beantragt werden müsste und, dass die Solaranlage als Ergänzungstechnologie abrechnungstechnisch Probleme aufwerfe.

Umdenken beim Thema Solarstrom

Inzwischen scheint man beim Thema Solarstrom umgedacht zu haben – womöglich nicht zuletzt wegen der gestiegenen Strom- und Gaspreise, wenngleich der Unternehmenssprecher keine Gründe für den Sinneswandel nennt. Das Haus F direkt an der Ecke Stafflenberg-/Gerokstraße werde mit einer Solaranlage ausgerüstet, sagt Rabl. Und: „Eine Nachrüstung auf den übrigen Gebäuden ist jederzeit möglich.“ Seit dem 1. Mai 2022 gilt in Baden-Württemberg eine Photovoltaikpflicht für Neubauten. Da die sechs Gebäude aber bereits 2017, also fünf Jahre vor Inkrafttreten der Gesetzesänderung geplant wurden, sind sie davon ausgenommen.