Das Wohnungsbauprojekt in der Kornwestheimer Poststraße kostet rund 10,5 Millionen Euro. Foto: Simon Granville

Durchstarten kann das Neubauprojekt für 43 Mietwohnungen an der Poststraße, mit dem sich die Städtische Wohnbau Kornwestheim nach längerer Abstinenz wieder im Sozialwohnungsbau engagiert.

Als Bauherr für sozial geförderten Wohnungsbau war die hundertprozentige Tochter der Stadt zuletzt 2018 mit zwei Gebäuden in der Hornbergstraße aktiv, wo 24 Wohneinheiten mit Sozialbindung geschaffen wurden. Nun geht die Städtische Wohnbau Kornwestheim (SWK) in diesem Segment mal wieder in die Vollen: auf einem stadteigenen Filetstück am Rande des Salamander-Areals, das bis dato als Parkfläche diente.

 

Die Überlegungen zu einer höherwertigen Nutzung reichen über ein Jahrzehnt zurück. Zeitweilig war der Bau eines Studentenwohnheims im Gespräch, lange auch der Plan für Seniorenwohnungen, zuletzt mit Pflege-WGs im Erdgeschoss. Da sich dafür aber kein Träger fand, der das „für wirtschaftlich tragbar“ hielt, wie der SWK-Geschäftsführer Derya Kilinc nun vor Ort einräumte, ist die Wohnbau schließlich ganz auf den Bau von Sozialwohnungen umgeschwenkt. So werden nun dort, wo die Baugrube bereits weitgehend vorbereitet ist, bis September 2026 auf insgesamt 2800 Quadratmetern Wohnfläche 43 Mietwohnungen mit einem bis vier Zimmern entstehen.

Bis September 2026 sollen hier 43 Mietwohnungen entstehen. Foto: Simon Granville

350 Personen stehen auf einer Warteliste für Sozialwohnungen

Von diesen Wohnungen werden 40 Prozent sozial gefördert und können mit einem Wohnberechtigungsschein zu einem Mietpreis angemietet werden, der 20 Prozent unter dem Wert des amtlichen Mietspiegels liegt. Für die anderen 60 Prozent beträgt der Nachlass zehn Prozent, entsprechend der prinzipiellen Maßgabe der SWK. Laut Kilinc ist der Bedarf groß: „Wir haben derzeit eine Warteliste von 350 Personen.“

Überhaupt ermöglicht wurde das Projekt, für das die reinen Baukosten auf 10,5 Millionen Euro taxiert werden und das einschließlich Grundstückswert insgesamt 13 Millionen Euro an Kosten umfasst, durch eine vom Gemeinderat abgesegnete Aufstockung des Eigenkapitals der städtischen Wohnbaugesellschaft in Höhe von fünf Millionen Euro. Hilfreich war zudem, wie beim symbolischen Spatenstich betont wurde, dass die VR-Bank Ludwigsburg der Kommune beim Kreditbedarf von 5,5 Millionen Euro mit einem Bauzins entgegenkam, der „unter drei Prozent“ liege. Ursprünglich musste noch mit vier Prozent kalkuliert werden.

OB Lauxmann: „Klares Zeichen fürsoziale Verantwortung“

In jeder Hinsicht erfreut zeigte sich so der Kornwestheimer Oberbürgermeister Nico Lauxmann anlässlich des Spatenstichs mit einem knappen Dutzend Akteuren. Das Projekt sei „ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Geschichte“ der 1990 gegründeten städtischen Wohnbau-Gesellschaft. Mit diesem Vorhaben setze die Stadt „ein klares Zeichen für unsere soziale Verantwortung“ in Sachen Wohnraumversorgung. Sozialer Wohnungsbau sorge in Zeiten von „wachsender sozialer Ungleichheit“ dafür, „dass auch diejenigen, die am freien Markt keine Chance hätten, ein lebenswertes Zuhause finden“.