Fellbach tut einiges für geflüchtete Menschen – hier im April 2022 bei einem Deutschkurs für Menschen aus der Ukraine. Foto: Ines Rudel

Der Verein Kubus will in neuen Räumen in der Schorndorfer Straße in Fellbach eine „offene Einwanderungsgesellschaft“ unterstützen.

Ein neuer Treffpunkt für Kultur, Bildung und Begegnung in Fellbach steht kurz vor der Eröffnung: PLEKS nennt sich das Vorhaben, angepeilt wird „ein Raum, welcher der offenen Gesellschaft ein Zuhause bietet und für diese einsteht“. Noch bevor die Öffentlichkeit am Freitag, 20. Oktober, die Angebote in der Schorndorfer Straße 37/1 in Augenschein nehmen darf, macht der Integrationsausschuss seine Aufwartung – und inspiziert in der öffentlichen Sitzung an diesem Dienstag um 17 Uhr die Räume.

 

Der Verein Kubus wurde im Jahr 2005 gegründet

Hinter dem Projekt steht der Verein Kubus, der im Jahr 2005 von Regine Vetter und Frank Baumeister gegründet wurde, seine Geschäftsstelle in der Reinsburgstraße in Stuttgart, seinen offiziellen Sitz aber in Fellbach hat. Ziel von Kubus ist es, Kultur und Begegnung für Menschen in unterschiedlichen Situationen und Lebenslagen zu ermöglichen. Im gesamten Rems-Murr-Kreis werden unterschiedliche soziale Zielgruppen in den Blick genommen, zum Beispiel Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit und ohne Fluchterfahrung. In unterschiedlichsten Projekten arbeitet der Verein daran, „die Vielfalt in der Gesellschaft wertschätzend sicht- und erlebbar zu machen und eine offene Einwanderungsgesellschaft zu fördern“, wie es heißt. Ein Vertreter des Vereins hat bereits im Jahr 2021 im Integrationsausschuss das intergenerative Projekt „gemeinsam. Begegnung gestalten“ vorgestellt. Projektpartner in Fellbach waren der Freundeskreis für Flüchtlinge und der Treffpunkt Mozartstraße.

Auch dank Fördermitteln des Bundes und der EU konnte nun das neue Domizil angemietet werden, um Veranstaltungsformate für geflüchtete Menschen in Fellbach anzubieten; „dabei stehen immer die Ziele Begegnung, Kultur und Bildung im Fokus“. Die künftige Angebotspalette – von den Räumen im dritten Stock hat man beste Aussichten auf die beiden Ablufttürme des Stadttunnels wie auf den Kappelberg – ist vielfältig und umfasst Spieleabende, Radfahrkurse für Frauen, Sprachkurse, Fußballgruppen. Für Herbst ist eine Fortbildungsreihe zur Arbeit mit traumatisierten Menschen geplant.

Auf dem Stockwerk war zuvor eine Tanzschule

Seit März sind die Umbauarbeiten in der früheren Tanzschule im Gange: Der Bereich, wo sich früher Umkleidekabinen und Duschwannen befanden, wurde zu einer geräumigen Küche umfunktioniert. Übrigens: PLEKS ist keineswegs die Abkürzung für ein aus fünf Wörtern bestehendes Projekt, sondern tatsächlich ein Kunstwort, ein Fantasiename, erläutert Kubus-Mitarbeiterin Christina McComish beim Vorortbesuch unserer Redaktion in den neuen Räumen. „Der Name bedeutet nichts“, ist vielmehr bei Wortspielereien aus „komplex“ oder „perplex“ entstanden, das „X“ erschien dann jedoch etwas zu hart, sodass eben PLEKS daraus wurde.

An diesem Freitag, 20. Oktober, wollen sich Kubus und PLEKS ihr Vorhaben unter dem Motto „Hier in Fellbach“ vorstellen. Um 14 Uhr beginnt der „Markt der offenen Gesellschaft“. Dabei stellen sich Initiativen wie der Flüchtlingsrat, das Projekt Schalom & Salam, die Beratungsstelle Leuchtlinie oder das Legal Café vor.

Das Konzert der Band Sinbarrak bildet am Freitag den Abschluss

Die offizielle Eröffnung erfolgt um 18 Uhr durch Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Außerdem erfahren die Gäste ausführlichere Infos über den Verein Kubus und dessen Arbeit und Netzwerk. Um 19.30 Uhr startet dann das Konzert mit der Band Sinbarrak. Die Gruppe „vereint Welten mit ihrer Fusion von Rock, Pop und Jazz in arabischer, englischer und französischer Sprache“.