Der Chefgynäkologe Michael Burkhardt mit einem Spurensicherungskit. Foto: Ines Rudel

Opfer von sexualisierter Gewalt können sich medizinisch versorgen und Spuren sichern lassen, auch wenn sie keine Anzeige erstatten.

Kreis Esslingen - Es sind erschreckende Zahlen: Alle drei Minuten wird in Deutschland eine Frau Opfer sexueller Gewalt. Lediglich etwa fünf Prozent der Delikte werden angezeigt. Und nur wenige Frauen lassen sich – aus Angst oder Scham – medizinisch versorgen. Um den Opfern einer Vergewaltigung letzteren Schritt zu erleichtern, gibt es in der Medius Klinik in Ruit jetzt die Möglichkeit einer medizinischen Soforthilfe. Fachleute helfen dabei, Spuren zu sichern und kümmern sich um eine psychosoziale Betreuung. Das Besondere an dem Angebot: Die Betroffenen müssen keine polizeiliche Anzeige erstatten. Die Beweise werden ein Jahr lang gesichert und können auch erst später gerichtlich verwertet werden.