Ausbildung bei GEZE Foto: GEZE /Can Hendrik Braun

Die Industrie- und Handelskammer im Kreis Böblingen vermittelt Geflüchtete in die duale Ausbildung. So erhielten 240 Menschen einen Ausbildungsplatz.

Die IHK-Bezirkskammer Böblingen unterstützt im Rahmen des Projekts „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte“ geflüchtete und zugewanderte Menschen beim Weg in die duale Berufsausbildung. Das Projekt zieht jetzt Zwischenbilanz: Von den bislang fast 700 Vermittlungen im Landkreis Böblingen innerhalb von mehr als acht Jahren konnten insgesamt 240 Menschen in eine Ausbildung und 110 in Beschäftigungen mit Option auf eine Ausbildung vermittelt werden.

Weitere 340 Teilnehmende wurden je nach Erfahrung und Sprachniveau darüber hinaus in ein Praktikum oder eine Einstiegsqualifizierung (EQ) vermittelt, um dann mit zunehmenden Erfahrungen und Sprachkompetenz in eine Ausbildung einsteigen zu können. „Die EQs spielen gerade in diesem Projekt eine wichtige Rolle“, teilt die IHK mit. Es handelt sich um von der Agentur für Arbeit geförderte vier- bis zwölfmonatige Praktika mit ergänzenden Unterstützungsmöglichkeiten wie Sprachkursen oder Sozialbetreuung. Eine Ausbildung fördere dabei nicht nur allein die Integration in den Ausbildungsmarkt, sondern auch generell in die Gesellschaft, teilt die Kammer mit. Sie sei gerade auch für Migrantinnen und Migranten ein wichtiges Fundament, sich mit beruflichen Perspektiven dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Gerade in der langfristigen Betrachtung sei diese berufliche Basis wichtig, da das Risiko bei nicht ausgebildeten Arbeitskräften in die Arbeitslosigkeit zu rutschen besonders hoch ist, sagt die IHK. Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund könnten sich bei der Projektverantwortlichen der Böblinger Bezirkskammer Tanja Laabs melden.

Neben Ausbildungsplätzen wurden auch Foto: dpa-Archiv/hristoph Schmidt

Passgenau würden dann die weiteren Schritte besprochen. Je nach Erfahrung und Sprachniveau vermittle Laabs als „Kümmerin“ direkt in eine Ausbildung, in ein Praktikum oder eine Einstiegsqualifizierung. Dabei sichtet sie die Bewerbungsunterlagen oder hilft bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse.

Geringe Abbruchquote

Das Projekt wurde im März 2016 ins Leben gerufen und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg finanziell gefördert. Ansprechpartnerin und Projektverantwortliche für den Landkreis Böblingen bei der IHK-Bezirkskammer ist Tanja Laabs.

Die Berufe, in die die IHK im Rahmen des Projekts vermittelt, sind vielseitig: Bewerber wurden bislang unter anderem in die Bereiche Fachinformatik, KfZ-Mechatronik, Maschinen-Anlagenführung, Handel, Pflege oder in die Gastronomie vermittelt. Durch die enge Betreuung, die die Zugewanderten erfahren, ist die Abbruchquote deutlich geringer als die allgemeine Abbruchquote bei IHK-Ausbildungen. Ebenso sind Unternehmen angesprochen, sich an die IHK oder Tanja Laabs zu wenden.