Der Gebäudekomplex auf dem Holzmarkt in Winnenden soll im Jahr 2020 fertig sein. Foto: Class Hausbau

Am Holzmarkt mitten in Winnenden soll ein moderner Gebäudekomplex entstehen. Geplant sind rund 25 Wohnungen und mehrere Geschäfte.

Winnenden - Demnächst soll sich etwas tun auf dem Holzmarkt mitten in Winnenden, einer Brache, die derzeit größtenteils als schnöder Parkplatz genutzt wird. Endlich komme Bewegung in die Sache, sagen viele Bürger. Das etwa 2000 Quadratmeter große Areal ganz in der Nähe der alten B 14 sollte eigentlich längst bebaut sein. Aber die hochfliegenden Pläne der Stadt für den gesamten Bereich Kronenplatz/Holzmarkt sind beerdigt worden (wir berichteten). Das Vorhaben, auf dem Filetgrundstück mit direktem Zugang zur Fußgängerzone auch Räume für das kommunale Archiv und für die Volkshochschule (VHS) zu schaffen, war den Stadträten zu kostspielig gewesen.

Jetzt haben Rainer Class von der Winnender Class Hausbau GmbH und der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth das Projekt „Neubebauung des Holzmarkts“ vorgestellt, das das Unternehmen allein, aber in enger Abstimmung mit der Kommune stemmen will. Der geplante Gebäudekomplex mit rund 25 Wohnungen sowie etwa 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche im Erdgeschoss und rund 1000 Quadratmetern Büroflächen werde etwa 15 Millionen Euro kosten, erklärte Class. Auch auf Wunsch der Stadt soll ein großes Sportgeschäft der Ankermieter werden.

Urbanes Wohnen und Arbeiten

Ferner hätten ein Blumengeschäft und ein Friseur Interesse bekundet. Die Wohnungen an den Mann oder an die Frau zu bringen, das dürfte wegen der zurzeit großen Nachfrage wohl kein Problem sein. Unter den drei quadratischen Gebäuden soll eine Tiefgarage entstehen. Wenn diesmal alles nach Plan läuft, dann könnten die Wohnungen, die Läden und Büros 2020 bezugsbereit sein, erklärte Class, der davon ausgeht, dass sich die neuen Länden und die bestehenden Geschäfte in der Innenstadt „gegenseitig befruchten“. Der Unternehmer, der seit 25 Jahren im Geschäft ist, verspricht ein Gebäude „mit moderner Fassade“, einen Ort für „urbanes Wohnen und Arbeiten“.

Der OB erklärte am Rande des Pressegesprächs, wie es mit dem benachbarten Kronenplatz weitergehen soll. Auf diesem etwa 2500 Quadratmeter großen Areal direkt an der Durchgangsstraße, das größtenteils der Stadt gehört, werde ein Investor ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus bauen. Vier Interessenten hätten kürzlich Kaufangebote unterbreitet und ihre Vorstellungen erläutert – viel mehr Informationen könne er im Moment indes nicht preisgeben.

Verkehrsberuhigt Bundesstraße 14

Der Gemeinderat werde voraussichtlich Anfang kommenden Jahres einen Beschluss fassen, welcher Investor zum Zuge kommen soll. Holzwarth sagte allerdings auf Nachfrage, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass die VHS doch noch in einem der Gebäude auf dem Kronenplatz unterkommt. Für das Stadtarchiv sei bereits eine Lösung gefunden worden, es ziehe um in ein Gebäude im Stadtteil Birkmannsweiler.

Mit Blick auf den Fortgang des Bauprojekts auf dem Kronenplatz zeigte sich der Stadtchef recht optimistisch. Er sagte, es könne sein, „dass wir zwei Baustellen parallel haben“, dass die Arbeiten also beginnen könnten, noch bevor das Gebäude auf dem Holzmarkt fertig ist. Spätestens nach der Fertigstellung der zwei Bauprojekte, so Holzwarth weiter, müsse unbedingt die alte B 14 aufgehübscht und verkehrsberuhigt werden – also jene Straße, die die Altstadt von der Bahnhofsvorstadt trennt.