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Immer mehr Leute haben Lust, Bienen zu halten, erzählt Wilfried Gaugele vom Bezirksbienenzüchterverein Alb-Lautertal, der den Infotag am Sonntag auf dem Messelberg ausrichtet.
Auf dem Programm stehen unter anderem Honigschleudern, der Verkauf von Bienenprodukten und der Blick mitten in ein Bienenvolk.

Herr Gaugele, der Bienen- und Imkertag lockt stets viele Besucher auf den Messelberg – so bestimmt auch wieder an diesem Sonntag auf dem Messelberg. Wie ist das Fest eigentlich entstanden?
Es ist aus dem Gartenfest unseres Bienenzuchtvereins Alb-Lautertal entstanden. Der Landesverein hatte angeregt, etwas zum Tag der Imkerei zu machen. Im Jahr 2002 haben wir das dann einfach mit unserem Fest verbunden und zum ersten Mal öffentlich bei der Umwelthütte auf dem Donzdorfer Messelberg gefeiert. Der Schwerpunkt liegt seither auf Informationen über die Bienenhaltung, mit Schauschleudern, dem Verkauf von Bienenprodukten, einem Bienenvolk im Glaskasten. . .
Und es kam von Anfang an gut an bei den Bürgern. . .
Ja. Es gibt ein reges Interesse an der Imkerei und den Produkten der örtlichen Imker. Es hat sich gezeigt, dass viele Leute Lust haben, selbst Bienen zu halten – aber die meisten wissen nicht viel darüber und wagen es deshalb nicht, einfach loszulegen. Mit dem Bienen- und Imkertag haben viele Leute erste Kontakte zu uns geknüpft. Inzwischen machen wir in Kooperation mit anderen Imkervereinen regelmäßig Kurse für angehende Imker. Das hat auch dem Verein gut getan. Er hat sich inzwischen deutlich verjüngt. Es sind viele neue Bienenzüchter im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zu uns gestoßen.
Braucht man um Imker zu werden nicht ein großes Grundstück?
Nein. Inzwischen gibt es immer mehr Stadtimker. Tatsächlich finden die Bienen in den Städten genug Nahrung. Manchmal sogar mehr als auf dem Land, wo ihnen Monokulturen und ein frühes Abernten der Felder das Leben schwer machen.
Wie ist es denn insgesamt um die Imkerei in der Region bestellt?
Die Mitgliederzahlen in den Vereinen und das Interesse an heimischem Honig ist wie gesagt groß. Natürlich hat man als Imker auch viele Sorgen: In diesem Jahr war das Wetter problematisch. Es war zu nass und zu kalt, die Honigernte fällt deswegen geringer aus. Andere Probleme wie etwa den Kampf gegen die Varroa-Milbe haben wir inzwischen aus meiner Sicht im Griff. Man muss halt dran bleiben. Problematisch ist auch, dass es immer mehr Umweltgifte gibt, die den Bienen zusetzen. Außerdem müssen sie immer weiter ausfliegen, weil viele Wiesen zu früh abgemäht werden. Heutzutage fliegen sie sogar Kartoffeln an. Die haben sie früher links liegen lassen.
Was kann denn der Normalbürger tun, um den Bienen zu helfen?
Wer einen Garten oder eine Wiese hat, sollte nicht zu früh mähen, sondern die Blumen ausblühen lassen. Ein englischer Garten ist einfach nichts für Bienen. Wichtig ist auch, heimische Blühpflanzen zu verwenden und Gifte im Garten zu vermeiden.