Der Schauspieler Lars Eidinger legt am 24. Februar in den Wagenhallen auf – Musik von der schnellen Sorte. Foto: AFP/François Guillot

Menüabende, Balkanparty und Nachtflohmarkt: Im Jahr eins nach der Corona-Pandemie setzen die Wagenhallen-Macher vor allem auf Veranstaltungen, die bisher schon in Stuttgart erfolgreich liefen.

Der Weg zurück von den langen Corona-Zwangspausen in die Normalität ist mitunter steinig, auch für Veranstalter. Viele, die zuhause bleiben mussten, atmen auf, gehen gerne wieder in Konzerte, ins Theater oder Kino. Doch Veranstalter benötigen einen verlässliche Zahl von Zuschauern und setzen deshalb auf vertraute Formate und Künstlerpersönlichkeiten.

Forellen aus dem Odenwald

Was in den Wagenhallen bereits bestens funktioniert, ist die Gastronomie. „Der Koch Martin Ivenz ist bei uns geblieben, seine Leute auch“, erklärt Stefan Mellmann, einer der Wagenhallen-Geschäftsführer. Das bedeutet, dass auch der Anspruch geblieben ist: Das Beste aus der Region auf den Tisch, dies immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Das zeigt sich etwa bei den Menü-Abenden, der nächste ist an diesem Samstag, 21. Januar. Von der Odenwälder Lachsforelle oder vom Südtiroler Knödeltris schwärmt man allerdings zunächst vergeblich, denn beide Speisetermine an diesem Samstag von 17 bis 19 Uhr und abends während der Veranstaltung von 19 bis 23 Uhr sind ausverkauft. Nicht ganz: „An der Bar sind immer noch ein paar Plätze frei, wenn Götz Widmann auftritt, und da gibt es immer auch Kleinigkeiten zum Essen“, sagt Mellmann. Wer freilich ein Menü will, der muss einen der späteren Termine buchen. Etwa den 27. Januar.

A propos Götz Widmann: Der Liedermacher und Komödiant ist ein alter Kämpe der Wagenhallen, seit gut zehn Jahren tritt er dort immer wieder auf, auch schon in den alten Wagenhallen. Und da kann noch so laut gelacht werden: Die Essensgäste bekommen davon nichts mit, und umgekehrt stören die Essenden nicht die Widmann-Fans.

Ü-30-Party mit Ausweispflicht

Wieder belebt wird das Format Old but Gold, Stuttgarts erste Ü-30-Hip-Hop-Party. Da sind schon die Massiven Töne aufgetreten oder Afrob, am 28. Januar kommt unter anderem Fatman Scoop. Gefeiert wird auf zwei Ebenen. Damit sich die Jüngeren nicht dorthin verirren, herrscht Ausweispflicht.

Auch im Februar gibt es ein Wiedersehen mit Wagenhallen-Klassikern: Gleich am 4. Februar geht es los mit der Balkan-Party, die von anfangs etwa 80 Besuchern zuletzt mehr als 1000 Feiernde zu fortgeschrittener Stunde anlockte. DJ Beng weiß, welche Musik aufzulegen ist. Und eine Woche später gehen die späten Angebote weiter mit dem Nachtflohmarkt. Mellmann: „Alle Plätze sind schon gebucht, wir erwarten da einige tausend Besucher“.

Anti-Disco mit Lars Eidinger

Und dann kommt am 24. Februar Lars Eidinger. Die Fans des Fernsehformats „Tatort“ etwa schätzen ihn als Bösewicht, doch in die Wagenhallen kommt er, um Musik aufzulegen. Mellmann: „Seine Anti-Disco war 2019 eine unserer best besuchten Partys“ . Eidinger legt Musik auf von Rap bis Techno, von Breakbeat bis Industrial Bass, also Musik der ziemlich schnellen Gangart, „meistens um die 125 bis 130 BPM“. Letzteres sind Taktschläge pro Minute. Die örtlichen Konzertveranstalter präsentieren am 14. Februar „Deine Lakaien“ und am 1. April „Birdy“. Fortgesetzt wird auch die Zusammenarbeit mit Kraft Paule zum „Craft Beer Festival“ oder mit dem deutsch-türkischem Forum.