Apple bietet einen App-Store für seine Fernseh-Box. Damit will der Konzern jeden Fernseher zu einer Art Apple-Fernseher machen und vom TV-Markt profitieren. Außerdem zeigte Apple neue Smartphones und Tablets.

San Francisco - Apple hat am Mittwochabend (MEZ) in San Francisco sein neues iPhone vorgestellt. Die Modelle 6S und 6S Plus haben Bildschirme, die auch die Stärke des Drucks erkennen können. Dadurch können zusätzliche Informationen oder Menüs aufgerufen werden. Die Technik hatte Apple bereits bei seiner Computeruhr eingeführt und wird in ähnlicher Form vom chinesischen Smartphone-Produzenten Huawei verwendet. Je nach Druckstärke werden verschiedene Inhalte angezeigt. Damit kann man schneller und komfortabler zugreifen. Das Smartphone hat damit eine Art rechte und linke Maustaste bekommen.

Neben „3D Touch“ wurde in die Gehäuse der aktuellen 6er-Modelle ein schnellerer Chip, eine 12 Megapixel-Kamera und ein Video in besonders hoher Ultra-HD-Qualität gepackt. Diesbezüglich unterscheidet sich Apple kaum von den Spitzenmodellen der Konkurrenten wie Samsung, Sony oder Huawei. Das iPhone 6S kostet zwischen 739 Euro und 959 Euro und das 6S Plus zwischen 849 und 1069 Euro. Beide Modelle werden in Deutschland ab 25. September verkauft.

„Die Zukunft des TV liegt in Apps“

Außerdem stellte der IT-Gigant ein neues Konzept für seine Fernseh-Box Apple TV vor. „Unsere Vision für das Fernsehen ist einfach und vielleicht etwas provokant. Wir glauben, die Zukunft des TV liegt in Apps“, sagte Konzernchef Tim Cook. Deshalb werde Apple einen eigenen App-Store für die Fernseh-Box eröffnen. Damit versucht Apple, sich über die Software Marktanteile in der TV-Branche zu sichern. Das Prinzip: Mit der entsprechenden Box werden Fernseher zu Apple-Fernsehern gemacht. Amazon und Google verfolgen ein ähnliches Ziel. Die neue Fernseh-Box lässt sich auch mit Sprachbefehlen steuern und kann Inhalte über verschiedene Dienste wie Netflix & Co hinweg suchen. Über sie will Apple Spiele und auch Online-Shopping auf die Fernseher bringen. Die meisten neuen Fernseher arbeiten auch mit Apps und werden Smart TV genannt. Die Frage wird sein, ob Apples Lösung einfacher ist.

Mit dem Tablet Geschäftskunden ködern

Apple stellte in San Francisco auch eine neue Tablet-Variante vor, das iPad Pro. Es hat einen 12,9-Zoll-Bildschirm (rund 32,8 Zentimeter), vier Lautsprecher, einen Fingerabdrucksensor und eine Batterielaufzeit von zehn Stunden. Der Konzern will damit offenbar Kunden aus der Geschäftswelt locken, denn es kann auch mit einer Tastatur und einem Eingabestift genutzt werden. Ähnliche Modelle haben auch Microsoft und Samsung im Angebot. Durch Kooperationen mit Microsoft und Adobe sind auch ausgefeilte Bildbearbeitungen möglich; außerdem sollen zum Beispiel Ärzte mit 3-D-Modellen Patienten beraten können. Damit positioniert Apple seine Tablets stärker gegen traditionelle PC und versucht der eigenen Gerätekategorie mehr Schwung zu verleihen. Der Verkauf von Tablets stagniert, weil viele Kunden überdimensionale Smartphones, so genannte Phablets, bevorzugen.

Der wertvollste Technologiekonzern der Welt kündigte zugleich neue Modelle seiner Computeruhr Apple Watch an. Künftig kooperiert das Unternehmen unter anderem mit dem Luxusmode-Anbieter Hermes.