Zur Desinfektion des Trinkwassers kommt Chlor zum Einsatz. Foto: picture alliance/dpa/Lino Mirgeler

Im Esslinger Netz ist die Zugabe von Chlor nicht mehr nötig, dafür aber mit einer mobilen Anlage in der Schurwaldleitung.

Die Stadtwerke Esslingen (SWE) haben die Chlorung des Trinkwassers in ihrem Netz in den Esslinger Gebieten nördlich des Neckars am vergangenen Mittwoch um 21.30 Uhr in Absprache mit dem Gesundheitsamt Esslingen und der Landeswasserversorgung zwar beendet. Das betrifft die Stadtteile Zell, Oberesslingen, Oberhof, Kimmichsweiler, Liebersbronn, Hegensberg, Wiflingshausen, Wäldenbronn, Obertal, Serach, Hohenkreuz, die nordwestliche Innenstadt und Teile von Sulzgries und Krummenacker. Doch kommt im vorgelagerten Verteilungsnetz in der Schurwaldleitung bei Hohengehren nun seit Mittwoch, 28. September, 15 Uhr, eine mobile Anlage zur Desinfektion des Trinkwassers zum Einsatz. Diese Maßnahme betrifft laut Landeswasserversorgung die Trinkwasserversorgung von Aichwald, Altbach, Baltmannsweiler, Esslingen und Plochingen.

„Gesundheitlich unbedenklich“

„Grund für die Chlorungsmaßnahmen ist eine Erhöhung der Koloniezahlen im Trinkwasser, die sich jedoch innerhalb der Grenzwerte befindet“, teilen die Stadtwerke Esslingen mit. Auslöser dafür ist nach Angaben der Landeswasserversorgung die infolge des Klimawandels höhere Temperatur der von der Landeswasserversorgung genutzten Wasservorkommen. Laut SWE ist damit zu rechnen, dass die Geruchsbildung nun abnehmen wird, da bereits im vorgelagerten Netz der Landeswasserversorgung gechlort wird. Die zunehmend niedrigeren Wassertemperaturen trügen zudem dazu bei, dass die mobile Chlorungsanlage aller Voraussicht nach nur zeitlich begrenzt zum Einsatz kommt. Das Wasser könne weiterhin bedenkenlos verwendet werden. Die verwendeten Chlorkonzentrationen entsprächen den Vorgaben der Trinkwasserverordnung und seien selbst bei lebenslangem Gebrauch gesundheitlich unbedenklich.

Vorsicht bei Aquarien

Man befinde sich in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt sowie mit der Landeswasserversorgung, teilen die SWE mit. Regelmäßig würden Wasserproben entnommen. Zum Betrieb von Aquarien oder für andere besondere Nutzungen könne das Wasser während der Chlorungsphase ungeeignet sein, da das Chlor naturgemäß auch die vorhandene Bakterienflora im Aquarien-Wasser beeinflusst.

Unabhängig davon habe man bereits vor einiger Zeit die Chlorung in den Esslinger Stadtteilen Hohenkreuz, St. Bernhardt, Kennenburg, Hasenrainweg, Serach sowie Teilen der Stadtmitte nördlich des Altstadtrings beendet, so die SWE. Dort waren Anfang August bei Kontrollen Escherichia coli (E.Coli) in sehr geringer Konzentration nachgewiesen worden. Kurzzeitig galt auch ein Abkochgebot. Anschließend wurde noch eine Weile vorsorglich gechlort. Kontrollproben hätten ergeben, dass die Chlorung nicht mehr notwendig sei.