„Keine Panik“, damit wirbt die Deutsche Post auf diesem Pack-Set. Doch manch einer wird doch wütend, wenn sein Paket nur mit Verzögerung ankommt. Foto: Alexandra Kratz

Ein Rohrer Bürger ärgert sich über die DHL, weil seine Pakete nicht zuverlässig zugestellt werden. Die Post entgegnet, das Haus sei nur schwer zu finden.

Rohr - Harald Gäbele bekommt häufig Post. Zumindest bestellt er oft im Internet; aber dann kommen seine Pakete einfach nicht an. „Seitdem der aktuelle Zusteller hier tätig ist oder besser nicht tätig ist, können wir uns auf DHL nicht mehr verlassen“, sagt der Rohrer und ergänzt: Alle Beschwerden und auch persönliche Gespräche hätten immer nur kurzfristig für Besserung gesorgt. „Das Thema ist mittlerweile in Rohr extrem. Wichtige Sendungen können wir mit DHL nicht mehr an uns verschicken lassen.“ So lautet Gäbeles Fazit. Er habe für „teures Geld“ einen Paketkasten angeschafft. „Aber dieser wird leider nicht benutzt. Mein Eindruck ist, dass die häufig wechselnden Zusteller schlecht oder gar nicht instruiert sind beziehungsweise das Arbeitspensum nicht ableisten können und deshalb dieser Missstand auftritt.“

Der Post-Sprecher Hugo Gimber bestätigt, dass in Rohr in der Vergangenheit „in der Tat mehrere Zusteller im Einsatz waren“. Doch alle seien „mehrere Tage lang gründlich im Bezirk eingewiesen“ worden. Das Problem sei, dass Gäbeles Haus schwer zu finden sei. Die Einfahrt selbst sehe eher aus wie die Zufahrt zu einem Gartengrundstück. Ein entsprechendes Hinweisschild gebe es an der Zufahrt nicht.

Das Tor ist manchmal zu, aber nie verschlossen

Ein Paketkasten sei zwar vorhanden. Der stehe aber auf dem Grundstück. Manchmal sei das Tor geschlossen, der Paketkasten unerreichbar, und es gebe für die Zusteller weder eine Klingel noch eine andere Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. „In diesem Fall müssen sie Herrn Gäbele benachrichtigen und das Paket zur Filiale bringen“, sagt Gimber.

Harald Gäbele empfindet diese Antworten als „dreist“. Das Tor sei zwar manchmal zu, aber nie verschlossen. Es gebe ein Straßenschild. Haus, Briefkasten und Paketkasten seien beschriftet. Seine Frau sei jüngst extra noch einmal mit einem Stift unterwegs gewesen und habe die Zahlen nachgezogen, damit sie gut lesbar sind. „Mehr kann man nicht machen.“

Keine gehäuften Beschwerden

Hugo Gimber verweist darauf, dass seinem Unternehmen „keine gehäuften Beschwerden über Unregelmäßigkeiten bei der Paketzustellung“ vorliegen. Er gibt aber auch zu Protokoll, dass sich Harald Gäbele im vergangenen Jahr wegen drei Sendungen beim Kundenservice beschwert habe. Die drei Sendungen seien an den Absender zurückgegangen, weil die Zusteller das Haus nicht gefunden hatten. 2015 habe sich Harald Gäbele wegen zwei Sendungen beschwert. Beide Sendungen seien, „wenn auch mit Verzögerung“, ausgeliefert worden.

Tipps für Paket-Empfänger

Hausnummer: Damit ein Paket sicher ankommt, sollten Kunden ihre Hausnummer gut sichtbar am Haus und am Briefkasten anbringen. Wessen Haus an einer langen Zufahrt steht, sollte auch am Beginn dieser Zufahrt ein entsprechendes Schild anbringen. Das hilft dem Paketzusteller und im Zweifel auch dem Rettungsdienst.

Paketkasten: Wer oft nicht zu Hause ist, kann einen Paketkasten kaufen oder mieten. Darüber können Pakete und Briefe auch versendet werden. Die Preise variieren je nach Größe und Modell. Allerdings muss man sich online bei www.pakete.de registrieren. Paketkästen sollten gut sichtbar und vor allem jederzeit zugänglich sein.

Schadenersatz: Beim Versand von Paketen kommt ein Vertrag zwischen dem Absender und DHL zustande, eine vertragliche Beziehung zwischen DHL und dem Empfänger besteht nicht. Deshalb kann auch nur der Absender Schadenersatz fordern, wenn eine Sendung nicht vertragsgemäß an den Empfänger ausgeliefert wird.