Gesperrt: Parkplätze sind Mangelware in der Taubenheimstraße. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Beim LKA werden die Parkplätze knapp, da ein Parkhaus mit knapp 200 Plätzen voraussichtlich zwei Jahre lang geschlossen bleiben muss.

Stuttgart - In Bad Cannstatt scherzen die Kunden eines Discounters im Gebiet Seelberg, man parke zurzeit nirgendwo in der Stadt so sicher wie vor diesem Supermarkt. Auf den Stellplätzen wimmele es nur so von Kriminalbeamten auf Parkplatzsuche.

Da sei zwar nichts dran, sagt ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA). Seine Kolleginnen und Kollegen würden natürlich keine Stellplätze widerrechtlich belegen – und das wäre es ja, wenn man den ganzen Tag über auf einem Supermarktparkplatz stünde. Jedoch stimmt es wohl, dass den LKA-Mitarbeitern die Parkplätze knapp werden. Denn das hinter dem Gebäude der Sicherheitsbehörde stehende Parkhaus fällt voraussichtlich für die nächsten zwei Jahre weg. „Man hat bei einer Prüfung festgestellt, dass es statisch nicht mehr sicher ist“, sagt Horst Haug, der Sprecher der Behörde. Genauer sei es die Bewehrung der Träger im Beton, die korrodiert seien, teilte eine Sprecherin des Finanzministeriums mit. Diese seien zu sanieren, danach müsse der Fahrbahnbelag erneuert werden. Das Parkhaus war kurz nach Bezug des LKA-Gebäudes im Jahr 1978 fertiggestellt worden. Rettung naht: Das Parkhaus soll vom nächsten Frühjahr an saniert werden. „Die genauen Kosten werden zurzeit noch ermittelt“, so eine Ministeriumssprecherin.

Viele Mitarbeiter kommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Natürlich seien Parkplätze rund um das Landeskriminalamt rar, zumal es nicht die einzige Behörde in dem Komplex an der Taubenheimstraße untergebracht ist. Auch die Staatliche Münze und das Landesamt für Verfassungsschutz haben in dem Bau aus den späten 70er Jahren ihren Sitz. Für 25 Euro im Monat konnten sie einen der 200 Plätze in dem Parkhaus mieten.

Ersatz wurde geschaffen, indem das LKA mit umliegenden Unternehemen und Einkaufszentren verhandelt habe, so der LKA-Sprecher. Am Wilhelmsplatz, bei einer Firma und im Canstatter Carré sei dies erfolgreich gewesen. Man habe ein paar kostenpflichtige Ersatzplätze bekommen, sagt Haug, „aber natürlich keine 200“.

Viele der knapp 800 LKA-Mitarbeiter würden ohnehin aufgrund der wenigen Parkmöglichkeiten und des täglichen Staus auf dem Weg zur Arbeit mit dem öffentlichen Nahverkehr anreisen, dafür bekommen die Beamten einen Fahrkostenzuschuss von 20 Euro im Monat. „Auf diese Möglichkeiten haben wir erneut hingewiesen“, sagt Haug. „Aber es können nicht alle mit der Bahn kommen. Ein paar Spezialisten, die rund um die Uhr in den Einsatz gerufen werden können, müssen eben mit dem Auto kommen“, fügt er hinzu. Das seien beispielsweise die Experten für Sprengstoffentschärfung. „Wenn die mitten in der Nacht einen Einsatz haben, dann steigen sie ins Auto und warten nicht auf die nächste Bahn“, erläutert Haug. Rund um das LKA sei es nicht völlig aussichtslos, einen Platz zu ergattern. „Wenn wir morgens kommen, fahren die Anwohner zur Arbeit.“