In der Zulassungsstelle in Ludwigsburg fehlt Personal. Foto: factum/Bach/Jürgen Bach/factum

Das Landratsamt hat mehrere Gründe für die Misere ausgemacht – auch das Coronavirus spielt wohl eine Rolle. Nun wurden für die Zulassungsstelle mehrere Verbesserungen angestoßen, damit das Terminchaos ein Ende hat.

Kreis Ludwigsburg - Die Geduld vieler Fahrzeughalter, die ein Auto im Kreis ab-, an- oder ummelden möchten, wird seit Wochen strapaziert. Einen Termin bei der Zulassungsstelle in Ludwigsburg zu bekommen, ist schwierig bis unmöglich.

Das Landratsamt führt mehrere Gründe für die Misere an. Zum einen hat die Corona-Krise die Behörde getroffen, viele Mitarbeiter seien krank. Weil zudem sechs der 46 Stellen unbesetzt sind, kam es „zu einem erheblichen Personalausfall“, teilt die Pressestelle mit. Die offenen Stellen sollen nun möglichst schnell nachbesetzt werden, die Suche läuft.

Außenstellen sollen wieder öffnen

Ganz unschuldig an den langen Wartezeiten sind aber auch die Autofahrer nicht. Weil viele einen Termin vereinbaren, diesen dann aber nicht wahrnehmen oder zusätzlich einen Zulassungsdienst beauftragen, blockieren sie unnötig eigentlich freie Kapazitäten. Etliche Antragssteller dürften in den vergangenen Wochen aber schon an der Terminvergabe gescheitert sein. Das Landratsamt räumt Probleme mit dem Online-System ein und stellt es deshalb um. Voraussichtlich wird es in zwei Wochen einsatzbereit sein. „Wir hoffen, dass das neue System besser funktioniert“, sagt Sprecher Andreas Fritz.

Sobald sich die Personalsituation entspannt hat, sollen auch die drei Außenstellen in Gerlingen, Vaihingen/Enz und Besigheim wieder geöffnet werden. Sie waren in den vergangenen Wochen komplett geschlossen.

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Um einen Termin, der maximal zwei Wochen im Voraus vereinbart werden kann, kommen diejenigen, die neue Papiere brauchen, aber weiterhin nicht herum. Wer keine Zusage hat, kommt auch nicht am Sicherheitsdienst des Landratsamts vorbei. Da die Bearbeitung der Anträge meistens ein bis zwei Tage dauert, bekommen gewerbliche Kunden wie Autohäuser und Zulassungsdienste eine Nachricht, sobald sie die Unterlagen abholen können. Privatkunden können entscheiden, ob sie die die Papiere selbst abholen oder sie ihnen per Post zugeschickt werden sollen.

Rund 350 Termine für Privatpersonen am Tag

Derzeit vergibt die Zulassungsstelle täglich rund 350 Termine an Privatpersonen, zusätzlich bearbeiten die Mitarbeiter etwa 300 Zulassungsanträge gewerblicher Kunden. Daneben ist die Behörde beispielsweise auch für Versicherungsanzeigen und Halteranfragen zuständig, jährlich werden über 230 000 Vorgänge bearbeitet. Hinzu kommen circa 3000 Vollstreckungsmaßnahmen wie das Stilllegen von Fahrzeugen wegen fehlender Versicherung, nicht bezahlter Steuern oder technischer Mängel.