Der Verkehr auf der Murr- und der Remsbahn läuft nicht immer reibungslos. Foto: Gottfried Stoppel

Eine Abfrage der Parlamentarier aus Bund und Land bei Kommunen entlang der Bahnstrecken im Rems-Murr-Kreis ergibt ein alarmierendes Ergebnis: „Hochgradig bedenklich“ sei der Zustand.

Wegen anhaltender Beschwerden über die Zustände im Bahnverkehr im Rems-Murr-Kreis haben sich jetzt auch die örtlichen Landtags- und Bundestagsabgeordneten der CDU eingeschaltet. In einem gemeinsamen Brief bitten Christina Stumpp, Inge Gräßle, Christian Gehring und Siegfried Lorek Verantwortliche von Deutsche Bahn, Go-Ahead Baden-Württemberg, Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) sowie die Verkehrsminister in Bund und Land, „alles für einen möglichst reibungslosen Bahnbetrieb im Rems-Murr-Kreis zu tun und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten und auszubauen“.

Rathauschefs bestätigen die Klagen der Bürger

Die Abgeordneten hatten laut eigener Darstellung nach vermehrten Zuschriften aus der Bevölkerung die Rathauschefs aller Kommunen entlang der Bahnstrecken um ihre Einschätzung gebeten. Das Ergebnis: „Die (Ober-)Bürgermeisterinnen und (Ober-)Bürgermeister bewerten die Lage im Bahnverkehr ebenso hochgradig bedenklich wie die Bürgerinnen und Bürger“, so die Parlamentarier.

Die aufgelisteten Beanstandungen seien vielfältig. Sie reichten von Verspätungen, Zugausfällen, Kapazitätsmängeln durch zu wenige Fahrzeuge über infrastrukturelle Mängel wie nicht barrierefreie Bahnsteige in manchen Orten bis hin zu Defiziten bei der Kommunikation von Störungen im Betriebsablauf an die Reisenden. Dazu kämen in Fällen, bei denen Lösungen versprochen worden seien, Verzögerungen von vielen Jahren, bis die entsprechenden Projekte in Gang gerieten. Die Ursachen dieser zahlreichen Störungen seien teilweise kurzfristiger Natur, teilweise hätten sie sich aber auch über viele Jahre hinweg angehäuft, so die Erkenntnis der Abgeordneten.

Die Ergebnisse der Abfrage bei den Kommunen seien nun in Verbindung mit einem Gesprächswunsch an die Verantwortlichen weitergegeben worden. Dabei sei klar, dass zur Lösung alle Beteiligten gleichermaßen mit anpacken müssten, um das komplexe System des Bahnbetriebs wieder reibungsloser funktionieren zu lassen. Allzu oft sei in der Vergangenheit die Verantwortung einfach nur hin- und hergeschoben worden.

Verzögerungen nicht hinnehmbar

Das Fazit der Abgeordneten: „Die Situation im Bahnverkehr ist unbefriedigend, das ist mehr als offensichtlich. Zudem finden wir es unzumutbar, dass es viele Jahre dauert, bis Projekte in Gang kommen, wie beispielsweise der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs in Plüderhausen. Wir sind uns einig, dass solche Verzögerungen nicht hinnehmbar sind.“