Zodwa Selele mischt im Musical „Sister Act“ als Gangsterbraut ein Kloster auf. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Foto: Max Kovalenko

Das Ensemble der Nonnen ist komplett, aber nur mit Beten gelangt das Musical „Sister Act“ nicht zur Bühnenreife. Schon am 9. Dezember hebt sich der Vorhang zur Premiere. Dann könnte Whoopi Goldberg im Publikum sitzen. Der Star in der gleichnamigen US-Filmkommödie will angeblich nach Stuttgart kommen.

Stuttgart - Zodwa Selele hat eine christliche Erziehung genossen. „Der christliche Glaube ist ein Teil meines Lebens“, sagt die Hauptdarstellerin im künftigen Stuttgart-MusicalSister Act“.

„Sister Act“ ist eine Show, in der zwar so unchristliche Begriffe wie „Heilige Scheiße“ fallen, in der ein Mord eine nicht unerhebliche Rolle spielt, in der aber neben guter Laune auch Werte wie Freundschaft und gegenseitiger Zusammenhalt propagiert werden. Für die Christin Zodwa Selele stellt es daher kein Problem dar, sich in „Sister Act“ als singende und tanzende Nonne auf Zeit zu verdingen. Auf Zeit heißt: ziemlich genau für ein Jahr. Im Herbst 2013 ist im Apollo-Theater bereits wieder Schluss.

„Sister Act“ wird sich in Stuttgart gegenüber der Show im Operettenhaus in Hamburg in manchem unterscheiden

Um zu erfahren, was danach im Stuttgarter SI-Centrum gespielt wird, bedarf es eines Propheten. Denn die Verantwortlichen des Musical-Konzerns Stage Entertainment reagieren bei Anfragen weiterhin einsilbig. Bei einer etwas bizarren, weil opulent inszenierten und als „Spielplanpräsentation 2013“ apostrophierten Presseveranstaltung im vergangenen Sommer wurde nichts verkündet, was nicht ohnehin bekannt war: „Sister Act“, die Nachfolgeproduktion fürs Udo-Jürgens-Stück „Ich war noch niemals in New York“, bleibt nur ein Jahr in Stuttgart, und im Palladium-Theater wird das zuletzt mäßig besuchte Krimi-Musical „Rebecca“ am 14. Februar einer Neuauflage der Abba-Show „Mamma Mia!“ weichen. Was Musical-Fans ab Herbst 2013 im SI-Centrum erwartet? Fehlanzeige. Versprochen wurde etwas ganz Großes – und dass „Tarzan“ (Musik: Phil Collins) von Hamburg nach Stuttgart umzieht, hat Unternehmenssprecher Stephan Jaeckel damals weder dementiert noch bestätigt. Seitdem wird in einschlägigen Internet-Foren munter spekuliert, teils auch darüber, ob nicht schon Darsteller für Stuttgart gesucht werden. Zu all dem hat Christof Schmid, Stage-Sprecher in Stuttgart, nur einen Satz parat: „Es ist viel in der Planung, aber es steht nichts fest.“

Fest steht, dass sich „Sister Act“ in Stuttgart gegenüber der Show im Operettenhaus in Hamburg in manchem unterscheiden wird. Die Texte aller Szenen seien überarbeitet worden, sagt Fritz Schmid, die rechte Hand von Regisseurin Carline Brouwer, zum Start der Proben, „und es wird im zweiten Act einen neuen Solosong geben“.

Christof Schmid wiederum plaudert bereitwillig über den Namen Whoopi Goldberg: „Wir gehen davon aus, dass sie zur Premiere von ,Sister Act’ nach Stuttgart kommt.“ Einen Hollywood-Star trifft man bei einer Musical-Premiere in der Landeshauptstadt unter all den B- und C- Promis eher selten. Die US-Schauspielerin, die im gleichnamigen Film die Rolle der Deloris van Cartier verkörpert hatte, möchte laut Schmid gern nach Stuttgart kommen. Zwar könne er Whoopi Goldbergs Besuch im Apollo-Theater „noch nicht final bestätigen, aber bisher war sie bei allen Premieren dabei“. Auch hier wüsste ein Prophet womöglich mehr. Vielleicht hilft es, wenn Zodwa Selele während der Proben das ein oder andere Stoßgebet gen Himmel schickt.