Die eine freut sich auf die Rückkehr nach Stuttgart, der andere glaubt, hier die Kehrwoche zu entdecken: Lucy Scherer und Nikolaus Hilber sind die Hauptdarsteller von „Rocky“. Am Montag haben die Proben im SI-Centrum begonnen.
Stuttgart - Sie war die blonde Hexe Glinda in „Wicked“, die Sarah in „Tanz der Vampire“und trat als „Ich“ in „Rebecca“ auf – jetzt übernimmt Lucy Scherer zum vierten Mal eine Hauptrolle in einem Stuttgarter Musical. Die 34-jährige Münchnerin wird in der Boxer-Show „Rocky“, die am 11. November Premiere im Palladium-Theater feiert, an der Seite von Nikolaus Heiber im Mittelpunkt stehen. Am Montag haben die Proben auf einer Nebenbühne des SI-Centrums begonnen, während im Theatersaal rund um die Uhr in drei Schichten eine neuartige Bühne aufgebaut wird, von der im Finale der Boxring in die ersten sieben Reihen mitten ins Publikum geschoben wird.
Der 30-jährige Heiber hatte in Hamburg den „Rocky“ in der Zweitbesetzung gespielt – in Stuttgart darf er nun in die erste Reihe vorrücken. „Ich freue mich auf Sonneruntergänge im Weinberg“, sagt er und beweist als gebürtiger Berliner, dass ihm Vorurteile seiner Heimat bestens vertraut sind: „Ich kann es kaum erwarten, hier meine erste Kehrwoche zu machen.“ Wenn er Pech hat, landet er jedoch in einem Haus mit Hausmeister- und Kehrwochenservice.
Der 30-Jährige sieht dem US-Schauspieler Sylvester Stallone in jungen Jahren ähnlich, dessen Film von 1976 die Vorlage für das deutschsprachige, von der Stage Entertainment produzierte Musical liefert. Die Hauptfigur ist nicht nur schauspielerisch äußerst anspruchsvoll, sondern verlangt auch eine körperliche Höchstleistung.
Seine Partnerin Adrian, die den Boxer auf dessen langen Weg ins Finale begleitet, ist in Stuttgart eine gute Bekannte. Lucy Scherer hat hier ihre Karriere als blonde Hexe Ginda in „Wicked“ begonnen, ehe sie als Schauspielerin in der Sat-1-Serie „Hand aufs Herz“ und im ZDF-Krimi „Der Staatsanwalt“ sowie in weiteren Musicalproduktionen zu sehen war. Für „Rocky“ macht sie gern Werbung: „Ständig gibt es fließende, fast filmische Übergänge, wenn die Kulissen vom kleinen Appartement bis zur großen Arena wechseln.“ Ihr Lieblingsziel in Stuttgart ist die Wilhelma, sagt sie. Diesmal will sie besonders oft die Schildkröten besuchen – die 34-Jährige hat selbst eine zuhause. Der Name ihrer Schildkröte: Rocky.