Sollen deutsche Fußballvereine an den Kosten für die Polizeieinsätze beteiligt werden? Darüber wird seit Jahren hitzig Foto: dpa

Seit zwei Jahren wird darüber diskutiert, ob sich die Bundesligavereine an den Kosten für teure Polizeieinsätze vor allem bei sogenannten Risikospielen beteiligen sollen. Unser Kommentar Michael Weißenborn findet, das ist nötig – während sein Kollege Nils Mayer dagegen ist.

Stuttgart - Sollen deutsche Fußballvereine an den Kosten für die Polizeieinsätze beteiligt werden? Darüber wird seit Jahren hitzig diskutiert. Ein Pro und Contra aus unserer Redaktion:

Pro: Der deutsche Fußball steht in der Pflicht

Na klar, soll eine steinreiche Liga für die teuren Polizeieinsätze bei Fußballspielen selbst aufkommen! Schließlich sind die Spiele zumindest der Anlass für die Krawalle an jedem Wochenende. Warum wird die Allgemeinheit zur Kasse gebeten, wenn Tausende Gewaltbereiter betrunken durch Innenstädte ziehen, Busse, Züge und Bahnhöfe demolieren, Polizisten mit Feuerwerkskörpern beschießen und im Trikot rechtsradikale Parolen brüllen?

So gesehen geht der Vorstoß Bremens, den Fußball an den Kosten dieses Irrsinns zu beteiligen, gar nicht weit genug. Bemerkenswert ist, dass dem Bundesland politisch kaum jemand zur Seite steht – auch nicht in Baden-Württemberg. Gegen die Gewalt im Umfeld des Fußballs gilt es konsequenter vorzugehen. In Terrorzeiten liegt es im Interesse aller, wenn Polizisten nicht tausendfach um Stadien gebraucht werden. Die Kosten-Debatte liefert für ein Nachdenken darüber nur einen neuen Anstoß. Vielleicht einen, an dem das Milliardengeschäft Fußball nicht vorbeikommt.