Die Arbeit privater Sicherheitsdienste gerät auch an den Flughäfen immer wieder in die Kritik. Foto: dpa

Private Sicherheitsdienstleister werden so sehr gebraucht, dass die Branche personell an ihre Grenzen stößt. Gerade in hoch sensiblen Bereichen wie dem Luftverkehr muss der Staat aber präsent sein, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Terrorbedrohung, Flüchtlingskrise, Kriminalitätszuwachs und eine gesellschaftliche Verrohung machen es nötig: Private Sicherheitsdienste sind mittlerweile ein wichtiger Faktor im öffentlichen Leben geworden. Die Polizei wächst nach jahrelangem Abbau zwar wieder. Auf die Privaten verzichten kann sie aber nicht mehr – beide Bereiche sind mittlerweile fast gleich groß. Die Sicherheitswirtschaft boomt sogar so sehr, dass sie nicht genügend qualifizierte Kräfte findet.

Schon bisher ließen die Hilfssheriffs der Nation Zweifel an ihren Kapazitäten und Fähigkeiten aufkommen. Die Personaldecke ist zu dünn, die Ausbildung zu dürftig und die Bezahlung zu knapp, um motivierend zu sein. Schwarze Schafe beschädigen das Image. Ob die Selbstreinigungskräfte der Branche ausreichen, ist fraglich.

Der Staat trägt die Hauptverantwortung

Privat vor Staat, diese Devise ist in hoch sensiblen Bereichen wie dem Flugverkehr an ihre Grenzen gestoßen. Daraus sollte die Bundesregierung, die das Wachgewerbe regulieren und die Luftsicherheitskontrollen reformieren will, die richtigen Schlüsse ziehen. Der Staat ist verantwortlich für den Schutz der Bürger – er kann sich keinen schlanken Fuß machen und Zuständigkeiten abwälzen. Prekäre Arbeit und Gewinnmaximierung vertragen sich nicht mit dem Anspruch, größtmögliche Verlässlichkeit zu bieten. Sicherheit kostet eben Geld.