Das Lächeln einer Prinzessin. Elisabeth wird seit Kindesbeinen an auf ihre große Aufgabe als Königin von Belgien vorbereitet. Foto: picture alliance/dpa/Belgischer Königspalast

Kronprinzessin Elisabeth wird in Belgien einmal den Thron besteigen. Auf diese Aufgabe wird die 20-Jährige seit Kindesbeinen sehr gezielt vorbereitet.

Brüssel - Das belgische Volk hat nicht immer Grund zur Freude mit seinem Königshaus. Während Corona machte Prinz Joachim Schlagzeilen. Der Neffe von König Philippe feierte in Spanien auf dem Höhepunkt der Pandemie eine wilde Party und wurde danach positiv getestet. Wesentlich schlimmer aber war ein unappetitlicher Vaterschaftsstreit, der die Monarchie in Belgien jahrelang überschattete. An dessen Ende und nach vielen Gerichtsverhandlungen war die königliche Familie um ein Mitglied reicher: Prinzessin Delphine. Sie ist die uneheliche Tochter des früheren König Albert und der Künstlerin Delphine Boël.

Prinzessin Elisabeth im Rampenlicht

All diese unschönen Begebenheiten sind aber vergessen, wenn Prinzessin Elisabeth ins Rampenlicht rückt. Die junge, hübsche, fröhliche Tochter von König Philippe und damit zukünftige Königin des Landes feiert am Montag ihren zwanzigsten Geburtstag. Sie ist die große Hoffnung der belgischen Monarchie. Doch das Leben als Monarchin ist harte Arbeit, auf die die Prinzessin seit Kindesbeinen sehr gezielt vorbereitet wird. In Belgien ist das eine besondere Herausforderung, die schon bei der Schulwahl beginnt. So wurde die Herzogin von Brabant einst am renommierten Sint-Jan Berchmans College in Brüssel angemeldet, an dem Niederländisch unterrichtet wird. Das Problem: die königliche Familie spricht zu Hause Französisch.

In Flandern, wo die Menschen der Monarchie eher kritischer entgegenstehen, gilt ein perfekter flämischer Akzent als großer Trumpf. Dass dieser auch möglichst natürlich klingt, hatte die kleine Elisabeth einst ein flämisches Kindermädchen. Natürlich spricht die Prinzessin auch Deutsch, weil sie sich als Königin in allen drei Sprachen des Landes unterhalten können muss. Damit die junge Dame auch fließend Englisch parliert, wurde sie mit 16 Jahren auf das Atlantic College in Wales geschickt, um dort Abitur zu machen.

Kommandantin der Streitkräfte

Dass allerdings auch für die zukünftige Königin und damit Kommandantin der Streitkräfte keine Extrawürste gebraten werden, musste Elisabeth bei einer einjährigen Ausbildung an der Ecole Royale Militaire beweisen. Sie habe sich außerordentlich gut in die Gemeinschaft eingefügt, ließ der Palast wissen und präsentierte den Untertanen Fotos der Prinzessin, die bei den Übungen durch den Morast kriecht, beim Schießtraining glänzt und natürlich in der Kantine, wo sie als Gleiche unter Gleichen beim Essen sitzt.

Zum diplomatischen Balanceakt wurde wieder die Wahl einer Universität. Würde sie an eine flämische oder eine französischsprachige Hochschule wechseln? Eine freie oder eine katholische Universität wählen? Das Königshaus umging alle Stolperfallen und Elisabeth schrieb sich am Lincoln College der Universität Oxford ein. Dort wird sie drei Jahre lang den Studiengang Geschichte und Politik absolvieren. Und wieder ließ der Hof seine Untertan an diesem neuen Lebensabschnitt der zukünftigen Königin teilhaben. Veröffentlicht wurden Schnappschüsse einer fröhlichen jungen Frau in historischen Gemäuern im Kreis ihrer Kommilitonen. Nicht zu sehen sind natürlich die Leibwächter, die ihr nie von der Seite weichen.

Lächelnd auf dem Weg zur Königin

Die Herzogin von Brabant durchlief bisher alle Stationen ihrer Entwicklung mit dem Lächeln eines Menschen, der es gewohnt ist, seit dem siebten Lebensjahr öffentliche Reden zu halten und in allen Situationen eine königliche Haltung an den Tag zu legen. An ihrem Lebenslauf wird deutlich, dass Königin ein privilegierter aber auch sehr harter Ausbildungsberuf ist. Der Blick auf die Monarchien dieser Welt zeigt, dass man auf dem Weg dorthin auch grandios scheitern kann.