Hatte einen großen Anteil am Sieg des VfB: Mittelfeldmotor Serey Dié. Foto: Pressefoto Baumann

Nach dem 2:0-Sieg gegen Hertha Berlin geht es für den VfB weiter bergauf. Die Pressestimmen loben die kämpferische Mannschaftsleistung und heben insbesondere Serey Dié hervor, den „Löwen mit dem Irokesen-Kamm“.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart bleibt die Mannschaft der Stunde in der Rückrunde. Mit einem 2:0-Sieg gegen Hertha BSC klettert die Elf von Jürgen Kramny am 21. Spieltag auf den zehnten Tabellenrang. Der fulminante Rückrundenstart sorgt für euphorische Stimmung bei den Schwaben. Noch ginge es darum, den Abstand auf Unten zu vergrößern, so der Linksverteidiger Emiliano Insua nach dem Spiel: „Aber wenn wir weiter so gewinnen, kommt Europa automatisch näher.“

„Ist für den VfB Europa drin?“, titelt die „Bild“ nach dem fünften Sieg in Folge in der Bundesliga. Nur sechs Punkte fehlen den Stuttgartern inzwischen auf den sechsten Rang, dem Europa League-Platz. Auch wenn Sportvorstand Robin Dutt zur Zurückhaltung mahne, nach der „bärenstarken“ Leistung gegen Berlin und dem voll getankten Selbstvertrauen, sprächen einige Dinge dafür, dass es weiter bergauf geht.

Serey Dié hat großen Anteil am Sieg

Ein großen Anteil am Sieg hatte laut der „Süddeutschen Zeitung“ insbesondere „Mittelfeldpflüger“ Serey Dié, dem die Partie „wie auf den Leib geschrieben schien. Der Sechser von der Elfenbeinküste war beim hart erkämpften 2:0-Sieg der Stuttgarter gegen von Platz drei angereiste Berliner die Kühlerfigur des kraftvollen Allrads VfB, nicht nur aufgrund seines spielentscheidenden Tores zum 1:0.“ Gewonnen habe man vor allem auch deshalb, weil Kramny dem VfB Stuttgart das dreckige Spiel lehrt.

„Das Ende von Stuttgarts Kopflosigkeit“ titelt die „Sportschau“. Hauptgrund für den Erfolg sei, dass „Kramny dem kopflos wirkenden Hochgeschwindigkeitsfußball von Zorniger ein Ende setzte.“ Mit dem 4-1-4-1-System habe die Mannschaft ihre Balance gefunden, und die Stabilität in der Defensivreihe sorge vorne für die nötige Ruhe. Obwohl der „Schlüsselspieler“ Daniel Didavi fehlte, „zeigten sich die anderen Spieler davon unbeeindruckt. Unter Anführung des starken Serey Dié entschied die Mannschaft das Spiel für den VfB.“

Atomsphärisch ist alles bestens unter Kramny

Auch „Die Welt“ hebt die Leistung des Ivorers hervor: „86 Minuten kämpfte der 31-Jährige mit dem goldfarbenen Irokesen-Kamm auf dem schwarz behaarten Schopf wie ein Löwe. Er eroberte und verteilte die Bälle mit fast 100-prozentiger Passgenauigkeit. Trikot und Hose waren dreckverschmiert, als ihm Kramny kurz nach dem zweiten Tor durch Filip Kostic (84.) einen triumphalen Ausmarsch gönnte.“

Der Spiegel“ fragt nach dem plötzlichen Wandel bei den in der Vorrunde noch abstiegsgefährdeten Stuttgartern: „Was hat Trainer Jürgen Kramny nur mit dieser Mannschaft gemacht?“ Die Antwort: „Solche Fragen würden die Spieler ihren Müttern oder Freundinnen möglicherweise in klaren, knappen Worten beantworten. Journalisten gegenüber tun sie das nicht, denn dafür müssten sie über den ehemaligen Trainer öffentlich herziehen. Das wäre nicht fair.“ Atmosphärisch sei unter Kramny alles bestens.