Wer zuletzt jubelt ... es war Gonzalo Castro nach dem Siegtor in letzter Minute. Foto: dpa/Matthias Hangst

Der 3:2-Sieg des VfB im Spitzenspiel der zweiten Liga gegen den Hamburger SV war zur Halbzeit nicht zu erwarten. Da lagen die Stuttgarter klar zurück – doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Stuttgart - Irrer Abend für den VfB Stuttgart – mit einem Happy-End. Die Mannschaft hat das Spitzenspiel der zweiten Bundesliga gegen den Hamburger SV am Donnerstagabend gedreht – aus einem 0:2 zur Pause noch einen 3:2-Sieg gemacht und sich den zweiten Platz zurückgeholt, der zum Aufstieg berechtigen würde. Entsprechend euphorisch waren die Reaktionen in den Medien:

„SWR“: Emotionaler Comeback-Sieg statt nächstem Tiefschlag: Der VfB Stuttgart hat dem Hamburger SV im direkten Duell der Aufstiegskandidaten am 28. Spieltag einen sicher geglaubten Dreier noch entrissen. Das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo erkämpfte sich am Donnerstagabend mit viel Energie nach einer ganz schwachen ersten Hälfte noch einen 3:2-(0:2)-Erfolg und schob sich an den Hanseaten vorbei auf den direkten Aufstiegsrang zwei. Souveräner Spitzenreiter ist weiterhin Arminia Bielefeld.

„Bild“: Mit der überraschenden Vertragsverlängerung mit Trainer Pellegrino Matarazzo haben die Bosse vor dem HSV-Duell alle überrascht. Es ist eine Wette auf die Zukunft. Ein Poker, der mit der Unterschrift des Trainers erst richtig beginnt. Vorstands-Boss Hitzlsperger und Sport-Boss Mislintat gehen mit der Entscheidung all in. Die erste Runde in dieser Zockerei haben sie gewonnen. Es ist ein Sieg für die Bosse! Weil die Spieler wissen, dass es jetzt vor allem um ihre Zukunft geht. Weil sie endlich gezeigt haben, dass sie äußerliche Reize nicht völlig kalt lassen. Weil sie selbst nach 0:2 noch zurückgekommen sind.

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„Kicker“: Nach einer mauen ersten Hälfte und einem 0:2-Rückstand kam der VfB Stuttgart gegen den Hamburger SV zurück und gewann das Spitzenspiel der 2. Liga durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 3:2. Durch den Erfolg verdrängten die Schwaben die Norddeutschen zudem von Platz zwei. Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo, dessen Vertrag vorzeitig bis 2022 verlängert wurde, stellte nach der 2:3-Auswärtsniederlage bei Holstein Kiel dreimal um, zweimal davon zwangsweise: Statt Karazor (5. Gelbe Karte), Didavi (Gelb-Rot-Sperre) und Gomez (Bank) begannen Mangala, Wamangituka sowie Al Ghaddioui. HSV-Coach Dieter Hecking tauschte nach dem 0:0 im Topspiel gegen Arminia Bielefeld einmal. Jatta ersetzte Kittel, der aufgrund eines Infekts in Hamburg geblieben war.

„Hamburger Abendblatt“: 2:3 nach 2:0: Der HSV war klar besser, verlor dann aber den Faden.

„tz München“: Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo über die Einwechslung von Siegtorschütze Gonzalo Castro: „Offensichtlich war das entscheidend, wenn er das Siegtor trifft. Er hat taktisch auch sofort verstanden, was seine Aufgabe ist und hat sie umgesetzt.“

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„Goal“: Unglaublich! Nach 45 Minuten sah der HSV schon aus wie der sichere Sieger, führte nach Treffern von Pohjanpalo und Hunt per Handelfmeter kurz vor der Pause mit 2:0 beim direkten Konkurrenten. Der VfB gab sich aber nicht geschlagen und kam wie verwandelt aus der Kabine. Ein frühes Tor durch Endo leitete die Wende ein. Anschließend spielte fast nur noch der VfB und kam durch Gonzalez nach dem zweiten Elfmeter in dieser Partie zum Ausgleich. Als es schon nach einem Unentschieden im Topspiel aussah, kam Castro und machte die Aufholjagd des VfB perfekt.

„Spiegel.de“: Trainer Pellegrino Matarazzo kam nach einem 0:2-Pausenrückstand in der zweiten Hälfte zurück und gewann das Spiel in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Gonzalo Castro (90. +2 Minute) 3:2. „Es war sehr, sehr schön. Es war sehr aufregend, weil es immer noch hätte gegen uns laufen können“, sagte Siegtorschütze Castro anschließend gegenüber Sky. Nach den ersten beiden Niederlagen in Wiesbaden und in Kiel und der katastrophalen ersten Halbzeit gegen den HSV sei der Sieg „sehr wichtig gewesen für den Kopf“. HSV-Trainer Hecking zeigte sich dagegen enttäuscht. „Das ist ein extrem bitterer Abend – das dritte Tor darf nicht passieren.“