Jeremy Toljan (rechts) kämpft mit Son Heung-Min um den Ball. Foto: PA Wire

Borussia Dortmund verliert im Wembley-Stadion – wieder einmal. „Der Unglücksbringer Wembley hat wieder zugeschlagen“, schreibt der britische Guardian. Wir haben die Pressestimmen zum Spiel der Dortmunder sowie zu der Partie RB Leipzig gegen den AS Monaco.

Stuttgart - Für die britischen Zeitungen ist natürlich vor allem einer der Held: Harry Kane. Bei dem 3:1-Sieg von Tottenham Hotspur über Borussia Dortmund schoss er zwei Tore. „Harry Kane ist nicht eingeknickt, er hat das Spiel mit seiner Willenskraft zurechtgebogen und die Dortmunder Abwehr drangsaliert“, meint der „Guardian“. Die Briten hätten Dortmund so „erledig“. Der „Daily Telegraph“ findet, Kane habe gezeigt, dass er ein Weltklassespieler sei, und die „BBC“ lässt ihn bereits als Kandidaten für die Wahl zum Weltfußballer handeln.

Gleichzeitig erkennt die britische Presse an, dass dabei auch Glück war – Dortmund war ein reguläres Tor aberkannt worden. „Die Spurs werden glauben, dass sie dieses Glück verdient haben, nachdem sie in diesem Stadion so lange gelitten haben“, schreibt der „Daily Telegraph“. Von elf Spielen dort hat Tottenham zuvor nur eines gewinnen können. Nun habe der Club „einen perfekten Start hingelegt in der Todesgruppe der Champions League“, schreibt die britische „Sun“. Die „FAZ“ aus Deutschland hält die von Dortmund am Schiedsrichter geäußerte Kritik aber für zu kurz gegriffen: „Schuld ist nicht nur der Schiedsrichter.“ Denn die Abwehr des BVB sei „anfällig und unkonzentriert gewesen“. Im Spielaufbaue habe es zudem zu viele Ballverluste gegeben.

Für Dortmund war es eine erneute Niederlage im Wembley-Stadion. Bereits 2013 verloren die Borussen hier im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München. „Dortmund kann sich in der Heimat des englischen Fußballs einfach nicht durchsetzen“, schreibt der britische „Guardian“. „Spiegel Online“ schreibt: „Fußball kann so einfach sein: Tottenham verzichtet auf Ballbesitz, spielt viele schnelle Kontor und lässt Dortmund Lehrgeld zahlen“. BVB-Trainer Bosz habe „erneut“ seinen Meister gefunden. Der „Independent“ aus Großbritannien findet, die Dortmunder seien „zu sehr eingebildet“ gewesen. Der „Telegraph“ dagegen schreibt, dass das verletzungsgeplagte Dortmund „das Spiel über gefährlich“ war und „mehr Chancen herausarbeitete“ als Tottenham. Trotzdem: „Ein Sieg ist ein Sieg.“

Beim Champions-League-Debut von RB Leipzig gegen den französischen Meister AS Monaco endete die Partie 1:1. Die monegassische Nachrichtenseite „Monaco Matin“ schreibt, dass Monaco aus Leipzig „ein gutes Unentschieden mitgebracht“ habe. Denn das Team sei „ganz und gar nicht flammend“ aufgetreten. Die „Leipziger Volkszeitung“ sieht es genau umgekehrt: „RB entführt Monaco zum Start in die Königsklasse einen Punkt“. Das Team habe sich „wacker geschlagen“. Euphorischer ist da „Spiegel Online“, dort spricht man von einem „Defensivfeuerwerk“, das die Leipziger gezeigt hätten. Man habe auf das übliche Tempofußball verzichtet – ein „Indiz für die Reife dieses jungen Teams“. Die „FAZ“ schreibt, RB Leipzig sei zwar „nicht fulminant, aber dennoch erfolgversprechend in die Champions League gestartet“.