Lehrling und Meister: Donnie schmeißt seine Karriere als Banker hin und will mit Hilfe von Rocky als Trainer seiner Leidenschaft als Boxer nachgehen Foto: Warner Bros. Pictures

In der Fortsetzung der Reihe hat sich der gealterte Rocky aus dem aktiven Boxsport zurückgezogen. Als Trainer soll er den Sohn seines verstorbenen Freundes Apollo Creed zum Champion machen.

Stuttgart - Der Mythos „Rocky“ begann vor fast 40 Jahren im Kino. Unzählige sind seither zu den Klängen von „Gonna Fly Now“ beim Training durchgestartet und haben dabei an die ikonische Szene gedacht, in der Sylvester Stallones Rocky in grauen Sweatpants die 72 Stufen zum Museum of Art in Philadelphia hinaufrennt und, oben angekommen, die Arme in die Luft wirft. In insgesamt fünf Fortsetzungen haben die Macher der Serie versucht, den Mythos am Leben zu halten, und sind dabei zuletzt über die bloße Selbstparodie nicht mehr hinausgekommen. Mit „Creed“ aber beginnt ein neues Kapitel.

Dabei ist die Geschichte schnell erzählt: Adonis Creed (Michael B. Jordan), unehelicher Sohn von Rockys Freund Apollo Creed (Carl Weathers), ist ein Naturtalent. Das zeigt sich schon in der ersten Szene, als er in einer Jugendstrafanstalt wegen eines Kampfes mit einem größeren Jungen in Einzelhaft kommt. Er hat ein paar Schrammen, aber sein Wille ist ungebrochen. Das muss auch Apollos Witwe Mary Anne Creed (Phylicia Rashad) akzeptieren, die den Jungen über seine Herkunft informiert, ihn adoptiert und ihm damit eine Alternative zu seinem Leben in Heimen und Gefängnissen bietet.

Und tatsächlich, ein Zeitsprung offenbart, dass Adonis es geschafft und etwas aus seinem Leben gemacht hat. Er arbeitet in einer Bank, wird befördert und hat Menschen um sich, die ihn mögen. Doch eines Tages wirft er alles über Bord, nach einem Wochenende, das er mit Amateurboxen in Mexiko verbracht hat. Er macht sich nach Philadelphia auf, um seiner wahren Leidenschaft nachzugehen, und, so seine Hoffnung, mit Rockys Hilfe zum Profiboxer zu werden. Rocky aber ist in die Jahre gekommen. Er will anfangs nichts davon hören, Adonis zu trainieren. Vom Boxen hat er sich schon lange zurückgezogen. Aber natürlich bleibt Adonis hartnäckig.

Von da an folgt Creed in vielem seiner Vorlage. In wunderbar geschnittenen Trainingsmontagen zu einem neuen Soundtrack rennt Adonis durch die Straßen Philadelphias. Vieles hat direkten Wiedererkennungswert: die Hochbahn, die Schiffe auf dem Fluss, Philadelphias Skyline, das italienische Viertel. Und natürlich führt alles am Ende auf den großen Kampf hin, in dem Adonis sich beweisen muss.

In unserer Bildergalerie haben wir die besten Motive der Filmpremiere von „Creed“ in London gesammelt.