Dieser Blick aus dem Fenster von Armin Brinzing hat beim Wettbewerb #Stuttgartfrommywindow den zweiten Platz belegt. Foto: Armin Brinzing

Eine Stadt zum Verlieben – auch in der Coronakrise! Eine Jury hat nun die Top Ten des Wettbewerbs #Stuttgartfrommywindow gekürt. Beim Blick aus dem Fenster rangieren Fotos des Fernsehturms und von Sonnenuntergängen vorn.

Stuttgart - Wer daheim bleibt, keine Freunde trifft und keine Veranstaltungen besuchen kann, wer Homeoffice macht oder zum Nichtstun in der Kurzarbeit gezwungen ist, hat Zeit, aus seinem Fenster zu blicken. Sehr viele tun’s mit der Fotofunktion des Smartphones oder mit der Spiegelreflexkamera – und sehen womöglich ihre Stadt mit neuen Augen. Seit vier Wochen werden die ganz privaten Stadtansichten in den Portalen Instagram und Facebook unter dem Hashtag #Stuttgartfrommywindow gepostet. Jetzt hat eine fünfköpfige Jury die Top Ten ermittelt. Eine wahre Freude ist es, sich in den Bildergalerien durchzuklicken.

Man sieht kleine Welten – mit weitem Horizont

Eindrucksvoll führen die Fotos aus dem Fenster vor, in was für einer landschaftlich reizvollen Stadt die Stuttgarterinnen und Stuttgarter leben. Man sieht kleine Welten – mit weitem Horizont. „Mit der Aktion wollen wir zeigen, dass man nicht als einziger zu Hause bleibt und dass viele die Kontaktsperre ernst nehmen“, sagt Patrick Mikolaj, der Macher des Blogs Unnützes Stuttgartwissen, der nach Vorbildern von Wien und Paris die Fotoaktion in Stuttgart gestartet hat und nun vom Ergebnis ganz begeistert ist. Unter dem Hashtag wird Solidarität unterstrichen – und der Spaß an schönen Aufnahmen geteilt, quasi als Entschädigung fürs Daheimbleiben. „Wer keine berauschende Aussicht hat, kann sich zumindest an den Ansichten der anderen erfreuen, die beispielsweise auf den Fernsehturm blicken“, erklärt der Autor.

Die Aktion wird nach dem großen Erfolg fortgesetzt

Besonders beliebte Motive waren Sonnenuntergänge. „Davon wurden definitiv am meisten Bilder gepostet“, sagt Mikolaj. Besonders viele Likes gab es für Bilder vom Fernsehturm. Auch interessant fand es der USW-Macher, „dass bei denjenigen, die keine tolle Aussicht haben, meist schöne Blumen auf dem Fensterbrett stehen“.

Zur fünfköpfigen Jury gehörten außer Patrick Mikolaj die Schauspielerin Monika Hirschle, die Kinderbuchautorin Sue Glanzner, die Reisebloggerin Antje Gerstenecker und Manuel Kloker vom Internetportal Stuttgart-Album. Oft breitet sich auf den Fotos eine leere Stadt aus, die ihre Schönheiten auf vielfältige Weise auch ohne Menschen entfaltet. Die Farben der Himmelsschauspiele und die Motive über den Dächern der Stadt sind immer wieder so emotional ergreifend, dass es Glück sein muss, in Stuttgart zu leben. Auch wenn die Preise – zu gewinnen gab es ein Stuttgart-Quiz – nun unterwegs sind, wird die Aktion nach dem großen Erfolg fortgesetzt. Die Stadt hat so viel zu bieten!