Hunderte von Anhängern feierten in Haiti den Wahlsieg des populären Musikers.

Port-au-Prince - Der populäre Musiker Michel Martelly hat nach dem vorläufigen Endergebnis die Präsidentschaftswahlen in Haiti gewonnen. Das teilte am Montag die Wahlkommission in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince mit. Martelly kam in der entscheidenden Stichwahl am 20. März auf 67,57 Prozent der Stimmen, die Mitbewerberin Mirlande Manigat erhielt 31,74 Prozent der Stimmen. Das offizielle Endergebnis soll am 16. April veröffentlicht werden.

Hunderte von Anhängern kamen vor dem Sitz des Wahlrates zusammen und zogen zum Haus Martellys, um diesen zu feiern. Bereits vor der Bekanntgabe des vorläufigen Resultats setzten in einigen Städten Siegesfeiern für „Ted Kale“ (Kahlkopf), wie Martelly genannt wird, ein.

Der 50-jährige, noch unerfahrene Politiker übernimmt nach einem langen und sehr konfliktbeladenen Wahlvorgang das Amt von René Préval, dem eine weitere Kandidatur durch die Verfassung verwehrt war. Die ersten chaotischen Wahlen im November des vergangenen Jahres waren von Wahlfälschungen geprägt und mussten aufgrund nachträglicher Überprüfungen korrigiert werden.

Martelly hatte damals nach ersten Auszählungen hatte hinter dem Kandidaten von Préval auf dem dritten Platz gestanden und war aus dem Rennen um die Präsidentschaft ausgeschieden. Es kam zu regelrechten Unruhen, da die Anhänger Martellys Préval vorwarfen, das Ergebnis zugunsten seines Kandidaten gefälscht zu haben. Auch bei der Stichwahl am 20. März kam es dem Vernehmen nach zu Unregelmäßigkeiten, weshalb die Mitteilung des vorläufigen Endergebnisses auf diesen Montag verschoben wurde.

Der neue Präsident muss das vom Erdbeben zerstörte und völlig zerrüttete Land wieder aufbauen. Die internationale Staatengemeinschaft will Haiti zehn Milliarden Dollar Hilfe zur Verfügung stellen.