Der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko. Foto: dpa

Das Schicksal der von Russland unter Druck gesetzten Ukraine steht im Mittelpunkt des Gipfeltreffens zur Ostpartnerschaft der EU mit früheren Sowjetrepubliken in der litauischen Hauptstadt Vilnius. „Das Abkommen mit der EU ist wichtig für unser Land“, sagt der Oppositionspolitiker Vitali Klitschko.

Das Schicksal der von Russland unter Druck gesetzten Ukraine steht im Mittelpunkt des Gipfeltreffens zur Ostpartnerschaft der EU mit früheren Sowjetrepubliken in der litauischen Hauptstadt Vilnius. „Das Abkommen mit der EU ist wichtig für unser Land“, sagt der Oppositionspolitiker Vitali Klitschko.

Stuttgart/Vilnius - Der ukrainische Oppositionspolitiker und Boxer Vitali Klitschko hofft weiter auf ein Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU. „Dieser Vertrag ist wichtig – nicht für uns Politiker, sondern für die Menschen in unserem Land“, sagte der 42-Jährige vor dem am Donnerstagabend in der litauischen Hauptstadt Vilnius beginnenden EU-Gipfel zur Ostpartnerschaft mit früheren Sowjetrepubliken den Stuttgarter Nachrichten. Zuvor hatte die Ukraine den Pakt mit der EU auf Eis gelegt, nachdem Russland mit Handelsnachteilen für den Nachbarn gedroht hatte. „Das war ein Schock für uns“ sagte Klitschko: „Der Druck aus Moskau ist groß. Dabei wollen alle Ukrainer ein freundschaftliches Verhältnis zu Russland. Hinzu kommt, dass Präsident Janukowitsch Angst vor der Opposition hat.“ Der Vertrag mit der EU sei eine Hoffnung auf Reformen. „Die Hoffnung lebt, dass wir unser Land grundlegend verändern und die Korruption besiegen können.“

„So reden Piraten, die Geiseln genommen haben. Das hat mit moderner Politik nichts zu tun“

Dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch wirft Klitschko vor, „wie ein Erpresser“ zu handeln. „Aus seiner Partei habe ich mehrfach gehört, dass er Julia Timoschenko regelrecht für Geld nach Deutschland verkaufen will, nach dem Motto: ,Sie hat der Ukraine Schaden zugefügt. Wenn ihr bezahlt, darf sie ausreisen. So reden Piraten, die Geiseln genommen haben. Das hat mit moderner Politik nichts zu tun“, sagte der Boxweltmeister.

Bei den Präsidentenwahlen in der Ukraine 2015 will Klitschko gegen Janukowitsch antreten. „Ich habe als Boxer oft genug im Ring gestanden. Nun steht mir als Politiker mein schwierigster Kampf bevor, denn es gibt keine Regeln, kein Fairplay. Es wird ein schmutziger Kampf“, sagte Klitschko. Präsident Janukowitsch habe „panische Angst, die Macht zu verlieren. Und er hat keine Skrupel, alle Mittel einzusetzen, die ihm zur Verfügung stehen. Es gibt große Zweifel daran, dass die Wahl frei sein wird.“