Bernd Gaiser vom VfB Stuttgart äußert sich zur Kritik von Matthias Klopfer. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Vor dem Topspiel beim Hamburger SV liegt ein turbulenter Freitag hinter dem VfB Stuttgart. Die Suche nach einem neuen Präsidenten schlägt hohe Wellen und bringt dem Verein viel Kritik ein. Aufsichtsratschef Bernd Gaiser weist diese zurück.

Stuttgart - Es war ein turbulenter Freitag rund um den VfB Stuttgart. Erst zogen Matthias Klopfer und Markus Reiners ihre Kandidatur um das Präsidentenamt zurück, am Abend vermeldete der Vereinsbeirat schließlich die vier Kandidaten, die noch im Rennen sind – Guido Buchwald ist demnach nicht mehr dabei.

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In seinem öffentlichen Statement hat sich Matthias Klopfer am Freitag mit Blick auf das Verfahren kritisch geäußert. Der VfB-Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Gaiser hat diese Kritik zurückgewiesen: „Wir hatten den Auswahlprozess im ersten Halbjahr mit der klaren Absicht begonnen, den Vorstandsvorsitz im Herbst 2019 zu besetzen, bevor wir wussten, dass in diesem Dezember eine Präsidentenwahl ansteht. An diesem Vorhaben hatte sich nach der Mitgliederversammlung vom 14. Juli nichts geändert.“

„Wesentlich ist, dass wir im Oktober 2020 erneut eine Präsidentenwahl haben, in der der Präsident dann für vier Jahre gewählt wird“, so Gaiser weiter. „Wenn man bedenkt, dass der Präsident eine Einarbeitungszeit braucht, wären wir erst zu Beginn 2021 zu einer Entscheidung gekommen. Dann hätten wir sehr viel Zeit verloren, um diese wichtige Position zu besetzen.“

Liste mit vier verbliebenen Kandidaten

Der Schorndorfer OB Klopfer hatte am Freitag seine Kandidatur zurückgezogen und den VfB scharf dafür kritisiert, mit Thomas Hitzlsperger den Vorstandsvorsitz der AG vor der Wahl des neuen Präsidenten des Hauptvereins besetzt zu haben. „Da wurde der neue Vorstandsvorsitzende gekürt, bevor der Präsident gewählt ist. Aus meiner Sicht die falsche Reihenfolge.“ Diese Vorgehensweise des Aufsichtsrats der VfB AG sieht er als eine „klare Kampfansage“ und „Machtdemonstration“. Der Tenor für ihn: „Wir bestimmen – und dazu benötigen wir keinen Präsidenten.“

Am Freitagabend hatte der Verein dann eine Liste mit den vier verbliebenen Kandidaten für die Präsidentenwahl am 15. Dezember veröffentlicht. Auf ihr stehen die Namen Martin Bizer, Christian Riethmüller, Susanne Schosser und Claus Vogt. Der Name Guido Buchwald steht überraschenderweise nicht darauf. Er ist damit raus aus dem Rennen um den künftigen Vorsitz – eine Stellungnahme von ihm war bisher nicht zu erhalten.