Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart (3. v. li.) kurz vor der Rückreise von Moskau nach Paris. Foto: AFP

Ob er geht oder bleibt, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Der VfB Stuttgart profitiert schon jetzt vom Titelgewinn von Benjamin Pavard. Präsident Wolfgang Dietrich ist entsprechend stolz.

Stuttgart - Am Sonntagabend die Party in Moskau, am Montag der triumphale Empfang in Paris – doch auch in Stuttgart ist die Freude über den französischen Gewinn der Fußball-Weltmeisterscahft noch lange nicht abgeebbt. Der Grund dafür trägt lockiges Haar, beim VfB Stuttgart die Nummer 21 und hört auf den Namen Benjamin Pavard. „Wir sind wahnsinnig stolz“, sagte am Montag der Club-Präsident Wolfgang Dietrich, schließlich sei der Franzose vor zwei Jahren nicht als fertiger Spieler zum damaligen Zweitligisten gekommen. „Diesen großen Schritt in seiner Entwicklung hat er bei uns gemacht“, freute sich Dietrich.

Pavard kam als 20-jähriger Unbekannter, nun ist er in der Bundesliga etabliert, seit Sonntag Weltmeister – und nach wie vor ein höflicher junger Mann. Auf die Glückwünsche seiner Teamkollegen und des VfB, die ihn über die solzialen Medien erreichten, antwortete er jeweils.

Viele Glückwünsche aus Stuttgart

„Glückwunsch, mein Bruder“, schrieb Ex-VfB-Stürmer Takuma Asano, der eng mit Pavard befreundet ist. „Danke, mon frère“, antwortete der Franzose. „Gratulation, mein Freund“, schrieb Torhüter Ron-Robert Zieler, der 2014 selbst Weltmeister geworden war (damals spielte er noch bei Hannover 96). „Danke, my friend“, kam von Pavard zurück. Emiliano Insua twitterte: „Félicitations.“ Pavard bedankte sich: „Merci.“ Auch auf das „Herzlichen Glückwunsch“ des VfB gab es ein „Danke“ zurück.

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In rund vier Wochen können sich Pavard und seine Stuttgarter Kollegen dann wieder persönlich sprechen, dann soll der Weltmeister ins Training einsteigen. So er denn weiter für den VfB auflaufen wird. Von der nun beginnenden heißen Transferphase ist der Bundesligist zwar nicht mehr direkt abhängig, weil das Team für die neue Saison bereits steht. Die Personalie Pavard könnte nun aber erst so richtig Fahrt aufnehmen.

„Der VfB ist in der Fußballwelt in aller Munde“

„Nicht für 50 Millionen“ will der VfB-Sportvorstand Michael Reschke den Franzosen in diesem Sommer abgeben, bietet ein Verein aber diese Summe oder noch deutlich mehr, könnte sich die Lage schnell ändern. Ansonsten vertritt Reschke derzeit die Ansicht, dass es sich lohne, Pavard noch ein Jahr in Stuttgart zu halten. Im kommenden Sommer könnte der Abwehrspieler dann für eine festgeschriebene Ablösesumme von 35 Millionen Euro den VfB verlassen. Der FC Bayern hat schon Interesse signalisiert, auch bei anderen europäischen Topclubs wird der Shootingstar Pavard gehandelt. „Dank Benji ist der VfB in der Fußballwelt derzeit in aller Munde“, freute sich Wolfgang Dietrich, der Pavard mit einem auf Facebook veröffentlichten Bild vom Bundesliga-Aufstieg 2017 gratulierte. „Das macht unseren Verein international noch bekannter und stärkt den Stellenwert des VfB.“ Ein Video des zu Ehren Pavards singenden VfB-Teams ging bereits vor dem Viertelfinale im Internet um die Welt.

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Pavard versucht derweil in all dem Trubel das Geschehene zu begreifen – was ihm wohl eher schwer fällt. „Vor zwei Jahren war ich während der EM noch mit Freunden auf der Fanmeile in Lille. Vor einem Jahr habe ich noch mit dem VfB in der zweiten Liga gespielt. Und nun bin ich Weltmeister“, sagte Pavard – und nennt das „unfassbar“. Er habe davon geträumt, Titel zu gewinnen, nun, mit gerade einmal 22 Jahren, „habe ich den schönsten gewonnen“. Schon vor dem Abpfiff des Endspiel, berichtete er nach dem Finale, habe er mit den Tränen kämpfen müssen.