Daimler zahlt seinen Mitarbietern eine Prämie aus - doch nicht alle können sich freuen. Foto: dpa

Der Automobilkonzern Daimler zahlt in diesem Jahr Rekordprämien an seine Beschäftigten. Aber nicht alle, die für den Konzern arbeiten, haben Anspruch darauf: Zeitarbeiter und Angestellte der Niederlassungen gehen leer aus.

Stuttgart - Hohe Prämien für Daimler-Mitarbeiter sorgen für Unmut bei Tausenden Beschäftigten, die nicht berücksichtigt wurden. „Für die Mitarbeiter in den Niederlassungen gilt in diesem Jahr zum ersten Mal eine eigene Vereinbarung“, sagte eine Sprecherin des Gesamtbetriebsrats. Während 125 000 tarifbeschäftigte Daimler-Mitarbeiter in diesem Jahr 5650 Euro Bonus erhalten, gehen Mitarbeiter der Niederlassungen leer aus – obwohl sie direkt beim Konzern beschäftigt sind. „Das führt verständlicherweise zu Enttäuschung bei den betroffenen Mitarbeitern“, so die Sprecherin.

Im vergangenen Jahr baute der Autokonzern seinen Vertrieb um und verkaufte zahlreiche Niederlassungen. Die anderen wurden im vergangenen Jahr neu aufgestellt – mit eigenen Regelungen. „Es ging in erster Linie darum, Tausende Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern“, so die Betriebsratssprecherin. „Die Zusicherungen, die dabei gemacht wurden, gab es nur gegen Kostensenkungsmaßnahmen – und darunter fiel auch die Regelung zur Gewinnbeteiligung.“

Unmut auch bei Zeitarbeitern, die für Daimler arbeiten

Unmut herrscht auch bei Angestellten von Zeitarbeitsfirmen, die für den Automobilhersteller arbeiten. Denn ähnlich wie seit diesem Jahr die Mitarbeiter der Daimler-Niederlassungen werden auch sie nicht an den Gewinnen des Autobauers beteiligt. „Das sind eigene Firmen, die für uns nur die Aufträge ausführen“, sagte ein Konzernsprecher der Daimler AG. Insbesondere Zeitarbeiter beschäftige man vor allem, um Auftragsspitzen abzufedern. „Die Zeitarbeit bei Daimler kann aber als Brücke in eine Festanstellung gesehen werden“, sagte der Konzernsprecher. „Seit 2005 haben wir über 5000 Zeitarbeiter als feste Mitarbeiter übernommen.“

Arbeitsforscher wie Peter Haller vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung warnen unterdessen vor einer wachsenden Zweiklassengesellschaft.