Modernste Sortiertechnik: Im Jahr 2014 ging die Anlage im Paketzentrum in Betrieb. Foto: Jan Reich

Die Region befürwortet Baupläne der Post in Köngen und von Porsche in Weissach, obwohl jeweils geschützte Grünzüge betroffen sind.

Köngen/Weissach - Die Deutsche Post will ihr Paketzentrum in Köngen (Kreis Esslingen) durch eine mechanisierten Zustellbasis erweitern – das ist eine weitgehend automatisch funktionierende Sortier-, Entlade- und Verladestation, in der Pakete mit Scannern erfasst und verteilt werden. Auch Rangier- und Stellplätze sind geplant.

Im Zuge der gesamten Umgestaltung des rund sieben Hektar großen Areals im Osten von Köngen soll auch das Trial-Gelände des Motorsportclubs, das von der Post benötigt wird, auf das Gelände einer alten Lackfabrik umziehen. Der Haken: der größte Teil der Erweiterungsfläche liegt in einem regionalen Grünzug, in dem eigentlich nicht gebaut werden darf.

Deshalb meldet der Verband Region Stuttgart in einer Anhörung zu den Plänen formal Bedenken an, gleichzeitig signalisierten die Regionalräte aber Zustimmung in einem gesonderten Genehmigungsverfahren. Eine entsprechende Stellungnahme beschloss der Planungsausschuss am Mittwoch einstimmig. Die Ausnahme begründete der Regionalverband damit, dass eine Erweiterung an einem anderen Standort aufgrund der Betriebsabläufe nicht möglich sei und die neue Verkehrsanbindung die Gemeinde entlaste. „Die Eingriffe sind gering“, sagte der regionale Planungsdirektor Thomas Kiwitt.

Ein ähnliches Vorgehen wird es auch bei der Erweiterung des Porsche-Entwicklungszentrums in Weissach (Kreis Böblingen) geben, wo eine neue Straße mitten durch den regionalen Grünzug läuft. Auch dafür wird ein Zielabweichungsverfahren beim Regierungspräsidium beantragt. Der eigentlichen Erweiterung des Zentrums um zehn Hektar stimmte der Ausschuss gegen die Stimmen der Linken zu.