Für das Postareal hat Aldi bereits recht konkrete Vorstellungen. Foto: Caroline Friedmann

Der Discounter Aldi hat bei der jüngsten Sitzung des Untertürkheimer Bezirksbeirats seine Pläne für das Untertürkheimer Postgebäude vorgestellt.

Untertürkheim - Ein Aldi in Untertürkheim – ja oder nein? Diese Frage dürfte so schnell nicht zu beantworten sein. Denn in dieser Woche ist die Diskussion um die geplante Ansiedlung eines Aldi-Marktes auf dem Postareal in Untertürkheim wieder aufgenommen worden. Bei der jüngsten Sitzung des Untertürkheimer Bezirksbeirats stellte Lars Podehl, der Leiter des Bereichs Filialentwicklung bei Aldi Süd, die Pläne des Discounters vor. Diese stießen bei Bürgern und Bezirksbeiräten auf ein geteiltes Echo.

Was die Anzahl der Aldi-Märkte betreffe, erklärte Podehl, sei Stuttgart noch „unterversorgt“. Deshalb habe der Discounter ein großes Interesse daran, sich in Untertürkheim anzusiedeln. Dafür hat Aldi bereits vor einiger Zeit das Postgebäude an der Augsburger Straße gekauft, das aktuell aber noch an ein Telekommunikationsunternehmen sowie an die Post vermietet ist. Nach den Worten von Lars Podehl soll die Postfiliale samt Postbank auch künftig im Gebäude bleiben – zur Erleichterung vieler Untertürkheimer. „Die Post wird von den Bürgern stark frequentiert“, sagte Podehl. „Deshalb soll sie dort erhalten bleiben.“ Gleichzeitig solle auf dem Postareal aber auch eine „zeitgemäße Aldi-Filiale“ – und zwar möglichst in einem Neubau – entstehen. Wie dieser aussehen könnte, hat ein Architekturbüro bereits in einer Machbarkeitsstudie und einer Visualisierung skizziert.

Aldi plant „neues Einzelhandelszentrum“

Geplant ist demnach ein neues Gebäude in U-Form. Im Erdgeschoss soll der neue Aldi-Markt Platz finden. Zudem, so Podehl, seien Büroflächen oder ein Hotel denkbar – und eben die Post. Da das Gebäude bisher recht klein sei, würde der Discounter es gerne vergrößern. Die bestehende Tiefgarage soll erweitert und in einem Teil zweigeschossig werden, die oberirdischen Parkplätze sollen erhalten bleiben. Mit einem solchen Gebäude, so Podehl, ließe sich ein neues Einzelhandelszentrum entwickeln, von dem der ganze Stadtteil profitieren könne. Bisher, so Podehl, sei jedoch noch nichts entschieden. Bei den bisherigen Planungen habe man auch den derzeit gültigen Bebauungsplan „außer Acht gelassen“.

Bei den Bezirksbeiräten stießen die Pläne auf ein geteiltes Echo. Die einen lobten die Visualisierung als „sehr ansprechend“, andere als „unbefriedigend“. Jedoch äußerten mehrere Bezirksbeiräte Zweifel, ob der neue Aldi-Markt denn tatsächlich so hell und freundlich aussehen werde wie in der Visualisierung. Schließlich seien die Märkte sonst eher dunkel und mit Neonlicht ausgestattet.

Nach wie vor Sorge um die Zukunft der CAP-Märkte

Sorgen machen sich viele Bürger und Bezirksbeiräte auch nach wie vor um die Zukunft der CAP-Märkte in Unter- und Obertürkheim, die wirtschaftlich zusammenhängen. Sie befürchten, dass die sozialwirtschaftlich arbeitenden CAP-Läden in beiden Bezirken der Konkurrenzsituation mit einem Discounter nicht gewachsen sein könnten. In den CAP-Läden sind unter anderem Menschen mit Behinderung beschäftigt. Daher wurde das Thema schon in der Vergangenheit heiß diskutiert.

Im Laufe der Diskussion ließ Podehl durchblicken, dass der geplante Neubau und die Ansiedlung eines Aldi-Marktes auf dem Postareal nicht die einzige Lösung sei. Möglich sei auch, dass Aldi das Gebäude wieder verkaufe. Bisher stehe man mit den Plänen noch am Anfang. Zudem sei man „nicht unter Zugzwang“, da das Gebäude gut und langfristig vermietet sei.