Am Stöckach wurde die Kita MiniKiz eröffnet. Foto: Michael Steinert

Der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost Martin Körner zieht vor allem für den Bildungsbereich eine positive Bilanz für das Jahr 2011.

Stuttgart-Ost - Das Jahr 2011 ist nach Einschätzung von Bezirksvorsteher Martin Körner ein gutes Jahr für Stuttgart-Ost gewesen. Körner: „Es war gut, weil ältere politische Beschlüsse endlich umgesetzt wurden, und auch gut, weil neue Beschlüsse Mut machen für eine gute Zukunft unseres Stadtbezirks.“ Eine Enttäuschung gab es für ihn aber auch: die Schulentwicklungsplanung der Stadtverwaltung.

Positiv entwickelt hat sich der Stadtbezirk vor allem im Schulbereich. Die Grund- und Hauptschule Gablenberg bekam für den Ganztagesbetrieb einen Neubau an der Klingenbach-Anlage, die Sanierung der Berger Schule wurde abgeschlossen, die neue Turnhalle am Wagenburg-Gymnasium wird Ende Januar feierlich eingeweiht und auch das Ostheimer Schulzentrum bekommt eine neue Turnhalle.

Neun Millionen Euro für die Schulen in Stuttgart-Ost

In diesem und im kommenden Jahr sollen laut Körner weitere neun Millionen Euro in die Schulen in Stuttgart-Ost investiert werden, so dass der Sanierungsstau wenigstens ein bisschen abgebaut wird. Körner: „Der Stuttgarter Osten braucht gerade auch im Wettbewerb mit kostenpflichtigen, privaten Angeboten attraktive staatliche Schulen, damit Kinder und Jugendliche unabhängig vom Geldbeutel der Eltern gleiche und gute Chancen für ein selbst bestimmtes Leben bekommen. Ich bin deshalb den Gemeinderäten der Grünen, von CDU und SPD dankbar, dass sie den Mut aufbringen, endlich das Geld für die überfälligen Schulsanierungen zur Verfügung zu stellen.“

Enttäuscht sei er allerdings von der Schulbürgermeisterin: „In meiner Zeit als Bezirksvorsteher habe ich noch nie erlebt, wie ein einstimmiger Beschluss des Bezirksbeirats derart brüsk von der zuständigen Bürgermeisterin abgebügelt oder gleich ganz ignoriert wurde.“ Körner bezieht sich dabei auf die Beschlüsse des Bezirksbeirats, der eine Schließung der Grundschule Ostheim und der Raichberg-Realschule einstimmig abgelehnt und gleichzeitig die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule am Schulzentrum Ostheim gefordert hatte. Der Gemeinderat hatte dessen ungeachtet im Dezember 2011 den Vorschlägen des Schulentwicklungsplans zugestimmt, ohne jede Stellungnahme zu den Vorschlägen aus dem Stadtbezirk.

Viele Ost-Einwohner wissen nicht, wer ihre Volksvertreter sind

Zur positiven Jahresbilanz des Bezirksvorstehers zählt außerdem der weitere Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen. „In unserem Stadtbezirk sollen die langen Wartelisten mit der Einrichtung von rund 100 neuen Plätzen abgebaut werden.“ Auch das geplante Sanierungsgebiet vom Stöckach bis zum Park der Villa Berg sei ebenso wie die Aufstockung der Stadtentwicklungspauschale (wir berichteten) ein Pluspunkt für den Osten.

Weiter intensivieren will Körner die Beteiligung von Bürgern an den Entscheidungsprozessen. Das gezielte Einladen von Anwohnern zu Sitzungen habe sich bewährt, die Stadt übernimmt auch die Druckkosten für die Einladungen, die Körner bisher selbst bezahlte. Allerdings wüssten viele Ost-Einwohner nach wie vor nicht, wer ihre Volksvertreter in den einzelnen Gremien sind. Körner: „Hier möchte ich mit einer gesonderten Information die Distanz zwischen Volk und Volksvertretern zumindest ein bisschen reduzieren. Nur so kann das notwendige Vertrauen in politische Entscheidungsprozesse wieder gewonnen werden.“