Wolfgang Scheidtweiler in seinem Park-Hotel in Pforzheim: Zur Not trägt er auch die leeren Colaflaschen ab. Foto: factum/Weise

Wolfgang Scheidtweiler wollte der Stadt Pforzheim die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas bezahlen, doch die lehnte ab. Wer ist dieser Unternehmer, der überall im Land baut und sich doch innig Pforzheim verbunden fühlt?

Pforzheim - Wolfgang Scheidtweiler ist beneidenswert tiefenentspannt. Dabei kann er seine laufenden Projekte kaum überblicken. Auf dem Königsstuhl über Heidelberg und an vier, fünf anderen Orten baut der 71-jährige Unternehmer gerade Hotels, in Konstanz plant er ein großes Konzils-Panorama mit dem Künstler Yadegar Asisi, und in Karlsruhe hat er vor wenigen Wochen die Brauerei Hatz-Moninger übernommen. Am Nachmittag ist noch Betriebsversammlung, und die 60 Mitarbeiter sind nervös, ob die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Scheidtweiler ist nicht nervös. Er sitzt auf der Terrasse seines Park-Hotels in Pforzheim, trinkt ein kleines hauseigenes Bier und plaudert stundenlang. Nur die Anrufe seiner Tochter, die ihm einschärft, rechtzeitig in Karlsruhe zu sein, und des Pforzheimer OBs, der sich wegen der Bewerbung um die Kulturhauptstadt nochmals besprechen will, unterbrechen den fast meditativen Nachmittag.